Mehr als zwei Drittel der Deutschen finden es richtig, „dass der Thüringer CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem AfD-Spitzenkandidaten Björn Höcke in einem TV-Duell sucht.“ Das ergab eine Civey-Umfrage, die „Focus online“ exklusiv vorliegt.
Um die geplante Sendung ist seit Wochen eine heftige Diskussion im Gange. Politiker von SPD, Grünen und anderen Parteien haben Voigt vorgeworfen, er biete einem Rechtsextremisten wie Höcke eine Plattform.
Die Befragten sehen dies laut Civey anders. 68,9 Prozent halten Voigts Vorgehen für „eindeutig richtig“ beziehungsweise „eher richtig“, nur 21,6 Prozent für „eher falsch“ beziehungsweise „eindeutig falsch“.
In den ostdeutschen Bundesländern liegt die Zustimmung noch höher, stellt „Focus online“ fest: In Thüringen beträgt sie 71,2 Prozent, in Brandenburg sogar 75,5 Prozent.
Die Civey-Umfrage erfolgte am Dienstag und Mittwoch im Auftrag der CDU-Zentrale. Befragt wurden 5.014 Personen.
Das Fernsehduell soll auf Vorschlag von Björn Höcke erfolgen. Voigt willigte ein, um, so wörtlich, Höcke „inhaltlich zu stellen.“
Er sieht in dem TV-Duell eine Gelegenheit, Höcke als „Risiko für unser Land und den Wohlstand“ darzustellen. Im Onlinedienst X schrieb er: „Die Auseinandersetzung mit Herrn Höcke ist von zentraler Bedeutung, um seine gefährlichen Ideologien offenzulegen und der Spaltung in unserer Gesellschaft entgegenzuwirken“.
Viele Politiker sehen die geplante Sendung allerdings kritisch. „Die CDU adelt den braunen Hetzer so zum seriösen Gesprächspartner und macht ihn salonfähig“, kritisierte Linke-Parteichef Martin Schirdewan.
Die thüringische SPD postete: „Guck lieber Wolf of Wall Street statt Wolf im Schafspelz“. Mit „einem schwarz-braunen Duell“ könne man sich sonst den Abend „vermiesen“.
Höckes AfD in Thüringen habe gute Chancen, die bevorstehende Landtagswahl zu gewinnen: Momentan liegt sie mit 31 Prozent vor mit großem Abstand vor der CDU (21 Prozent) und Linke (18 Prozent). Die SPD liegt abgeschlagen mit neun Prozent.