Die Frage nach einer Kanzlerkandidatur hält die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht momentan für nicht zeitgemäß. Deshalb hält sie eine Kanzlerkandidatur für ihre Partei offen. „Es entsteht ein gewisser Druck, wenn selbst die Grünen mit aktuell zehn Prozent einen Kanzlerkandidaten küren“, sagte Wagenknecht in einem Interview für das Magazin „Stern“.
„Wir schauen, wo wir als BSW nächstes Jahr stehen, und werden dann entscheiden“, fügte sie hinzu.
Wagenknecht betonte zugleich: „Eigentlich sollten nur Parteien Kanzlerkandidaten aufstellen, die eine gewisse Aussicht haben, auch tatsächlich die nächste Bundesregierung zu führen.“
Ihre Partei liegt in den bundesweiten Umfragen derzeit im einstelligen Bereich zwischen sieben und neun Prozent.
Eine Zusammenarbeit mit der CDU unter Friedrich Merz nach der Bundestagswahl auf Bundesebene kommt für die Parteichefin nicht in Frage. „Eine Koalition mit Leuten wie Friedrich Merz, die der Atommacht Russland mal eben den Krieg erklären wollen, ist ausgeschlossen“. Merz stehe „für Blackrock-Kapitalismus“ und weniger für den Schutz von Mittelstand und fairem Wettbewerb, äußerte sie. Damit spielte Wagenknecht auf Merz‘ frühere Tätigkeit bei dem US-Vermögensverwalter an.