Weidel in „Financial Times“: Dexit-Referendum möglich

  • POLITIK
  • Januar 22, 2024
  • 0 Kommentare

Sollte die AfD in Deutschland an die Macht kommen, würde die Partei ein Referendum über die EU-Mitgliedschaft nach Brexit-Vorbild befürworten. Das teilte AfD-Chefin Alice Weidel in einem Interview mit der „Financial Times“ mit.

shutterstock/photocosmos1

Alice Weidel verwies auf „demokratische Defizite“ innerhalb der EU, gegen die ihre Partei ankämpfen würde. Sie kritisierte die EU-Kommission als eine „nicht gewählte Exekutive“, deren Macht beschnitten werden müsste.

„Wenn eine solche Reform nicht möglich sein sollte, wenn wir die Souveränität der EU-Mitgliedstaaten nicht wieder herstellen können, dann sollten die Bürger entscheiden, genau wie in Großbritannien“, betonte sie. „Dann hätten wir ein ‚Dexit‘-Referendum.“

Als „völlig richtig“ bewertete sie den Austritt der Briten aus der EU. Die Abstimmung im Jahr 2016 sei ein „Vorbild für Deutschland“.

Eine Regierungsbeteiligung der AfD sei laut Weidel langfristig „unausweichlich“. Als Erstes werde die CDU ihren Widerstand aufgeben. „Die CDU wird ihre Brandmauer nicht langfristig aufrechterhalten können“, sagte sie. Die Landtagswahl in Hessen hätte gezeigt, dass CDU und AfD zusammen eine „große rechte Mehrheit bilden können. Die CDU kann sich nicht langfristig weigern, das zu

Im vergangenen Sommer in Magdeburg hatte die AfD ihre Kandidatenlisten und ihr Programm für die im Juni stattfindende Europawahl beschlossen. „Wir halten die EU für nicht reformierbar und sehen sie als gescheitertes Projekt“, heißt es in dem Programm. „Daher streben wir einen ‚Bund europäischer Nationen‘ an, eine neu zu gründende europäische Wirtschafts- und Interessengemeinschaft, in der die Souveränität der Mitgliedsstaaten gewahrt ist.“

Einen möglichen Austritt Deutschlands aus der EU schließt die AfD laut Programm nicht aus. Ein Referendum über einen möglichen Austritt der Bundesrepublik aus der EU „ist das selbstverständliche Recht eines jeden Volkes in der Europäischen Union“ wie auch eine Volksabstimmung „über die Währungsunion und sonstige supranationale Projekte“.

  • Related Posts

    EU-Aufruf zum Waffenstillstand ‒ Durchsichtiges Manöver ohne ernsthaften Friedenswillen

    Der EU-Appell zum Waffenstillstand wirkt wie ein verzweifelter Versuch, den vom Zusammenbruch bedrohten ukrainischen Streitkräften eine Atempause zu verschaffen – ein schwacher Schachzug von Verlierern, die keinen Ausweg sehen, aber…

    Und der chinesische Fünfjahresplan-Karawan schreitet voran

    Auf dem globalen Schachbrett wird Peking weiterhin die Bedeutung des „multilateralen Handelssystems“ betonen. Ganz im Gegensatz zu Trump 2.0. Ein Beitrag von Pepe Escobar Vier Tage in Peking. Das vierte…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    You Missed

    EU-Aufruf zum Waffenstillstand ‒ Durchsichtiges Manöver ohne ernsthaften Friedenswillen

    • November 4, 2025
    • 9 views
    EU-Aufruf zum Waffenstillstand ‒ Durchsichtiges Manöver ohne ernsthaften Friedenswillen

    Und der chinesische Fünfjahresplan-Karawan schreitet voran

    • November 3, 2025
    • 50 views
    Und der chinesische Fünfjahresplan-Karawan schreitet voran

    Nie wieder Krieg! Die UN-Charta, Teil 2 – Verhandeln und nicht Schießen

    • November 2, 2025
    • 10 views
    Nie wieder Krieg! Die UN-Charta, Teil 2 – Verhandeln und nicht Schießen

    Karl Schlögel, der Geläuterte

    • November 1, 2025
    • 10 views
    Karl Schlögel, der Geläuterte

    Russisches Roulette in Brüssel

    • Oktober 31, 2025
    • 14 views

    Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk vor Gericht – jetzt zählt der Beweis

    • Oktober 30, 2025
    • 25 views
    Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk vor Gericht – jetzt zählt der Beweis