In einem Schreiben an die rechtskonservative französische Politikerin Marine Le Pen hat AfD-Chefin Alice Weidel den Gebrauch des Begriffs „Remigration“ durch ihre Partei gerechtfertigt. Zugleich warf sie deutschen Medien im Zusammenhang mit dem Potsdamer Treffen im November, worüber das Medienhaus Correctiv einen aufsehenerregenden Beitrag veröffentlicht hatte, „Lügen“ und „Manipulation“ vor mit dem Ziel, ihre Partei im Vorfeld der bevorstehenden Wahlen zu schwächen.
Wie AFP am Dienstag aus Weidels Brief zitiert, werde das Wort „Remigration“ in der Bedeutung der Anwendung der deutschen Gesetze verwendet.
Bei einem Treffen mit der Chefin der rechtskonservativen Partei Rassemblement National (RN) vor einigen Tagen in Paris hatte sich Weidel auf Le Pens Forderung hin verpflichtet, eine schriftliche „Klarstellung“ hinsichtlich der Haltung ihrer Partei zu der Thematik des Potsdamer Treffens zu verfassen.
Wie die „Berliner Zeitung“ unter Berufung auf französische Medien berichtet, schrieb Weidel in ihrem Brief an Le Pen, Correctiv habe mit „Dramatisierungen und Lügen“ über das Treffen berichtet, auch seien „hinterhältige Vergleiche“ gezogen worden. Diese Darstellung sei von „fast allen Medien“ übernommen worden. Dies sei für die „unbeliebte linke Regierung“ eine willkommene Gelegenheit gewesen, von den eigentlichen Problemen des Landes abzulenken.
Nach der Veröffentlichung des Correctiv-Beitrags hatte sich Le Pen von der AfD distanziert und ein Ende der Kooperation in der gemeinsamen Fraktion Identität und Demokratie im EU-Parlament gedroht. Daraus ergab sich auch die Notwendigkeit eines Treffens zwischen Weidel und Le Pen in Paris.