Fast 10.000 registrierte Fälle im ersten Halbjahr 2024: Die Zahl der Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund hat ein neues Hoch erreicht. Wie die „Frankfurter Rundschau“ berichtete, sind das etwa 3.000 Fälle mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das seien laut Bericht „so viele rechte Straftaten wie noch nie“.
Es ist besonders alarmierend, weil die Zahlen bereits 2023 mit 6.992 rechtsextrem motivierten Straftaten im 1. Halbjahr einen neuen Höchststand erreicht hatten. In diesem Jahr wurden 9.802 Fälle registriert. Die Zahlen gehen aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Petra Pau hervor. Wie die Politikerin betonte, sei die Dunkelziffer dabei noch gar nicht berücksichtigt.
„Wir wissen, dass die Dunkelziffer noch deutlich höher ist“, sagte Pau gegenüber der Zeitung. Sie beklagte eine „zunehmende Hetze und Menschenfeindlichkeit auf Social Media, aber auch in den Parlamenten“. Diese übertrage sich auf die Straße. Auch die AfD sei in ihren Augen als „Motor rechter Gewalt“ dafür mitverantwortlich.
Die Zahl der rechtsextrem motivierten Gewaltdelikte bleibt dabei – verglichen mit dem Vorjahr – exakt gleich. 318 Straftaten wurden in diesem Zusammenhang in beiden ersten Halbjahren registriert. In beiden Jahren wurden dabei 166 Personen verletzt.
„Auffällig ist, dass viele rechte Delikte in Sachsen verzeichnet wurden“, schreibt die „Frankfurter Rundschau“. Im zweiten Quartal 2024 waren es demnach mehr als 600 einschlägige Straftaten und damit mehr als in jedem anderen Bundesland.