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Stoltenberg lässt territoriale Zugeständnisse im Interesse des Friedens zu

In einem Interview für die „Financial Times“ ist der ehemalige Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg auf den Ukraine-Konflikt eingegangen. Dabei räumte er Fehler der Allianz ein und schloss nicht aus, dass Kiew im Interesse einer Beilegung des Konflikts territoriale Zugeständnisse machen sollte.  

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Bild: shutterstock/Bumble Dee

„Wir hätten ihnen vor der Invasion mehr Waffen geben sollen“, stellte Stoltenberg fest. „Und wir hätten ihnen nach der Invasion modernere Waffen schneller geben sollen. Ich übernehme meinen Teil der Verantwortung.“

Auf eine mögliche Lösung des Konflikts angesprochen, verwies Stoltenberg auf das Beispiel des Krieges der Sowjetunion gegen Finnland im Jahre 1939: „Finnland hat 1939 einen mutigen Krieg gegen die Sowjetunion geführt. Sie haben der Roten Armee viel größere Kosten aufgebürdet als erwartet. Der Krieg endete damit, dass sie 10 Prozent des Territoriums aufgaben. Aber sie bekamen eine sichere Grenze.“

„Wenn es einen Willen gibt, gibt es auch Wege, eine Lösung zu finden“, sagte er. „Aber es muss eine Linie gezogen werden, die festlegt, wo Artikel 5 geltend gemacht wird, und die Ukraine muss das gesamte Gebiet bis zu dieser Grenze kontrollieren.“

Stoltenberg äußerte ferner seine Hoffnung darauf, dass die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA „eine Art neuen Schwung“ nach sich ziehen würden, der „Wege aufzeigt, um Bewegung auf dem Schlachtfeld und gleichzeitig Bewegung am Verhandlungstisch zu erreichen“.

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