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Österreich: Stärkste Rezession seit Nachkriegszeit

Das österreichische Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) sowie das Institut für Höhere Studien (IHS) haben ihre Schätzungen vom Sommer nach unten korrigiert und rechnen nun für das laufende Jahr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,6 Prozent, schreibt das „Handelsblatt“.

shutterstock/KitohodkA
Bild: shutterstock/KitohodkA

Weil die Wirtschaft bereits im vergangenen Jahr um ein Prozent geschrumpft war, handle es sich um die längste Rezession der Nachkriegszeit, erklärte Wifo-Chef Gabriel Felbermayr.

Für 2025 erwarten die Institute eine schwache Konjunktur mit einem Plus von nur noch einem Prozent (Wifo) oder sogar leicht darunter (IHS), berichtet die Zeitung. Auch diese Prognosen fallen schlechter aus als noch im Sommer. Felbermayr habe dies unter anderem mit der anhaltenden Krise der Industrie und fallenden Warenexporten begründet, die 3,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Sowohl Wifo als auch IHS erwarten deshalb auch eine höhere Arbeitslosigkeit von sieben Prozent.

Preisbereinigt steigen die Haushaltseinkommen wegen der Lohnsteigerungen bei nachlassender Inflation zwar deutlich, das wirkt sich aber erstaunlich wenig auf den Konsum aus. Er wächst laut Felbermayr viel zu wenig, um die schwachen Investitionen auszugleichen.

Als Ursachen für die anhaltende Rezession nannte IHS-Chef Holger   Bonin die Probleme des wichtigsten Handelspartners Deutschland, die Verteuerung der Energie und die Tatsache, dass die im Vergleich zum Euro-Raum stark gestiegenen Löhne die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Exportindustrie belasten, heißt es im Beitrag.

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