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Giftige Rauchwolke in Berlin – Großbrand in einer Metallfabrik nicht unter Kontrolle

Im südwestlichen Berliner Ortsteil Lichterfelde steht eine Fabrikhalle in Flammen, die Rauchwolken sind von weitem zu sehen. Anwohner sollten Türen und Fenster geschlossen halten – in der brennenden Halle standen Medienberichten zufolge auch Chemikalien.

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Bild: shutterstock/Teerapong mahawan

Wegen eines Brandes in Berlin-Lichterfelde warnt die Feuerwehr laut dem Sender Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) vor giftigen Rauchgasen. Wie die Feuerwehr in einer Gefahrenmitteilung am Freitag meldet, zieht der Rauch in nördlicher Richtung über die Stadt. Es wird geraten, das Gebiet zu meiden. Die Anwohner wurden aufgerufen, Fenster und Türen zu schließen und Klimaanlagen abzustellen.

Erwartet wird demnach, dass die Rauchwolke über Steglitz-Zehlendorf, Charlottenburg-Wilmersdorf, Spandau, Tegel und auch den Westen Reinickendorfs über Berlin hinwegzieht. In Brandenburg soll die Wolke Richtung Velten, Schönwalde, Falkensee und Teile der Döberitzer Heide ziehen, sowie südlich Richtung Teltow und Stahnsdorf.

Dach eingestürzt – Brand nicht unter Kontrolle

Das Feuer war am Freitagvormittag in einem Betrieb für Metalltechnik in der Straße Am Stichkanal ausgebrochen, so der Sender. Alles deutet darauf hin, dass es um einen der Standorte des deutschen Rüstungsunternehmens „Diehl“ handelt. Warum es von den Medien nicht erwähnt wird, ist unbekannt. Das Unternehmen stellt unter anderem die Luftverteidigunssysteme „Iris-T“ her, von denen eingie in die Ukriane geliefert worden sind Wie ein Feuerwehrsprecher dem rbb sagte, entstand der Brand in einem Technikraum in der ersten Etage des mehrstöckigen Gebäudes. Inzwischen sei das gesamte Gebäude im Vollbrand, ganze Teile seien eingestürzt.

Weil das Feuer weiterhin nicht unter Kontrolle sei, habe die Feuerwehr gegen 14 Uhr weitere Einsatzkräfte nachalarmiert. Derzeit seien 170 Brandbekämpfer vor Ort, erklärte Feuerwehrsprecher Adrian Wenzel dem rbb. Die Löscharbeiten gestalten sich schwierig, weil die Einsatzkräfte das Gebäude nicht betreten könnten, so Wenzel weiter. Weil der Brand giftige Gase freisetzt, müssten zudem alle Einsatzkräfte, die sich in der Nähe des Brandes aufhielten, dekontaminiert werden.

Mehr Chemikalien in benachbarten Gebäuden

Laut Wenzel befinden sich in den Gebäude Chemikalien, darunter Kupfercyanid und Schwefelsäure. Es bestehe außerdem die Gefahr, dass sich giftige Blausäure bilden könnte. Um Schadstoffe in der Luft festzustellen, werde es nun auch im weiteren Stadtgebiet Messungen der Feuerwehr geben.

Die Feuerwehr versuche aktuell, ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude zu verhindern. In unmittelbarer Nähe des Brandes befinden sich weitere Hallen mit Chemikalien und Farben, sagte Wenzel.

Die Mitarbeiter des Betriebes hätten sich selber in Sicherheit bringen können, Verletzte hat es laut Feuerwehr bislang nicht gegeben. Die umliegenden Gebäude, darunter ein Baumarkt und ein Lebensmittelmarkt, wurden geräumt. Mehrere Schulen im Gefahrengebiet, darunter die Schule Königin Luise-Stiftung in Dahlem und die Athene-Grundschule in Lichterfelde, haben mitgeteilt, dass Schüler die Schulgebäude zwischenzeitlich nicht verlassen sollten. Die Schüler wurden aufgefordert, ihre Eltern anzurufen und sich abholen zu lassen.

Der rbb wird am Freitagabend in einem Spezial um 20:15 Uhr über den Brand in Lichterfelde berichten.

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