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Migrationsforscher zieht Bilanz: „Es war absehbar, dass die Messerkriminalität steigen wird“

Eine Statistik zu Messerattacken in Berlin zeigt: Ausländer sind unter den Tatverdächtigen überrepräsentiert. Für Migrationsforscher Stefan Luft sind die Gründe klar.

Im vergangenen Jahr gab es in Berlin nicht nur mehr Gruppenvergewaltigungen als im Vorjahr, wie die Berliner Zeitung (BLZ) berichtet. Nach Informationen der  Senatsinnenverwaltung zu deutlich mehr Messerattacken: 3842 Fälle wurden dem Phänomenbereich Messerangriff zugeordnet, ein Anstieg von 525 Fällen gegenüber dem Vorjahr.

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Die Ausländer unter den Tatverdächtigen sind deutlich überrepräsentiert – während nur 24,4 Prozent aller Berliner keinen deutschen Pass haben, sind es in der Verdächtigen-Statistik ganze 53 Prozent. Von den deutschen Tatverdächtigen haben 16 Prozent auch einen anderen Pass.

Es sei „kein Zufall“, dass Ausländer und Personen mit Migrationshintergrund in der Statistik überrepräsentiert sind, zitiert die Zeitung Stefan Luft, Migrationsforscher am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Bremen er. E ntscheidend sind aus sicht von Luft nicht die sozialen Faktoren. Zum einen gingen größere Migrationsbewegungen immer mit einer höheren Gewaltbelastung einher. Zum anderen hätten Studien des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) zu Beginn der 2000er-Jahre klar belegt, dass kulturelle Faktoren bei Kriminalität durchaus eine Rolle spielten.Er widerspreche der Annehme anderer, dass die sozialen Faktoren entscheidend wären.

Gewaltbelastung bei muslimischen Gruppen höher

Er weist auf Unteruchungen verschiedener Gruppen hinsichtlich ihrer Gewaltbelastung hin. Bei muslimischen Gruppen sei die Gewaltbelastung deutlich höher gewesen – selbst dann, wenn man den sozialen Hintergrund gleichstellte. „Es ist belegt, dass die Bereitschaft in muslimischen Familien deutlich höher ist, Konflikte mit Gewalt zu lösen.“ Als Erklärung wurden „gewaltlegitimierende Männlichkeitsnormen“ benannt.

Während die Gewaltbelastung in Westdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg deutlich zurückgegangen sei, sei sie durch die verstärkte Zuwanderung wieder deutlich angestiegen, sagt er.

In der akademischen Forschung macht Luft zum Teil das „politisch-ideologische Bestreben“ aus, „die Gründe für den Anstieg der Gewalt wegzudiskutieren“. Sein Fazit: „Es gibt bestimmte Bevölkerungsgruppen mit einer höheren Gewaltbelastung. Punkt.“ Das gelte für Delikte im Bereich der Messerkriminalität ebenso sehr wie für Gruppenvergewaltigungen. Laut Luft war absehbar, dass die nach 2015 die Zahl der Messerkriminlaität steigen wird. „Und genau das ist jetzt eingetreten“. Dass der Anstieg von Gewalttaten auf die gestiegene Zuwanderung zurückgehe, sei „völlig klar“, so der Migrationsforscher laut BLZ.

Ausländische Tatverdächtige: Türken und Syrer an der Spitze der Statistik

Laut Statistik stehen unter den Messer-Tatverdächtigen ohne deutschen Pass Türken (158) und Syrer (141) vorne, gefolgt von Bulgaren (77) und Afghanen (71). Bei 92 Tatverdächtigen war die Staatsbürgerschaft unbekannt. Der AfD-Abgeordnete Vallendar wollte aber auch wissen, wie viele der deutschen Tatverdächtigen einen weiteren Pass hatten. Laut Statistik waren es 194 von 1197 Tatverdächtigen. Vorne stehen Deutsch-Türken (61) und Deutsch-Polen (21), gefolgt von Deutsch-Libanesen und Deutsch-Russen (jeweils 13).

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