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AfD schließt Krah aus ihrer EU-Delegation aus

Maximilian Krah, Spitzenkandidat der AfD bei der Europawahl,  wird nicht Teil der künftigen AfD-Delegation im Europaparlament sein. Die neu gewählten Abgeordneten stimmten am Montag bei ihrer konstituierenden Sitzung für einen Antrag, Krah nicht aufzunehmen, wie dieser selbst mitteilte.

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Bild: shutterstock/nitpicker

Im Vorfeld der Europawahl war er wegen möglicher Verbindungen zu prorussischen Netzwerken und auch wegen möglicher China-Verbindungen in die Schlagzeilen geraten. Nachdem auch noch umstrittene Äußerungen von ihm zur nationalsozialistischen SS bekanntgeworden waren, hatte die rechte ID-Fraktion im Europaparlament die AfD kurz vor der Wahl ausgeschlossen.

Die AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla waren am Morgen in Berlin mit den neugewählten AfD-Europaabgeordneten zusammengekommen, um die künftige Delegation der Partei im EU-Parlament zu gründen und eine Leitung der Gruppe zu bestimmen.

Weidel teilte mit, dass der Thüringer AfD-Vizechef René Aust die künftige AfD-Delegation im Europaparlament anführen wird. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen der konstituierenden Sitzung der AfD-Delegation, wird der ebenfalls umstrittene Petr Bystron im Gegensatz zu Maximilian Krah zu der künftigen AfD-Delegation im Europaparlament gehören.

Der Ausschluss des bisherigen Spitzenkandidaten sei mit möglichen Verhandlungen mit der französischen Partei Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen über die Bildung einer gemeinsamen Fraktion im neuen Europaparlament begründet worden. Krah bewertete den Schritt als strategisch falsch. "Man sollte sich nicht von einer ausländischen Partei vorschreiben lassen, mit wem man antritt", sagte er vor Journalisten. Dennoch respektiere er die Entscheidung.

Die AfD hatte bei der Europawahl am Sonntag 15,9 Prozent geholt. Künftig sitzen zwar 15 AfD-Politiker im neuen Europaparlament, die Delegation der Partei wird aber nach jetzigem Stand nur 14 Mitglieder haben.

In einer Beratungspause hatte Krah auf Fragen von Journalisten, wie er es empfinden würde, wenn er nicht in die Delegation aufgenommen würde, gesagt, er würde dies als nicht besonders freundlich empfinden, „und es würde mich nicht davon abhalten, weiter für diese Partei im Europäischen Parlament laut und erfolgreich zu arbeiten“.

(red/dpa)

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