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Corona-Prozess: Bund muss Maskenfirma 86 Millionen Euro zahlen

Jens Spahn und das Bundesgesundheitsministerium geraten unter Druck: Im Streit mit einem Maskenlieferanten kassiert der Bund eine Niederlage vor Gericht. Für ähnliche Fälle könnte das Urteil eine Signalwirkunghaben, die noch anhängig sind.

Tilo Gräser<br>
Bild: Tilo Gräser

Der Bund sei zur Zahlung von rund 86 Millionen Euro plus Zinsen verurteilt worden, teilte das Kölner Oberlandesgericht (OLG) mit (6 U 101/23). Geklagt hatte die Handelsfirma ILTS, die im Frühjahr 2020 nach Ausbruch der Corona-Pandemie an einer offenen Ausschreibung teilgenommen hatte, in der das Bundesgesundheitsministerium hohe Preise versprochen hatte. Daraufhin bekam der Bund von einer Fülle an Händlern viel mehr Masken als gedacht.

Bei einem großen Teil der Ware verweigerte das Ministerium später die Annahme. Das war aus Sicht des OLG Köln aber nicht rechtmäßig. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Auf das Bundesgesundheitsministerium könnten insgesamt Milliardenkosten zukommen. Das setzt den damaligen Bundesgesundheitsminister und heutigen Oppositionspolitiker Spahn von der CDU unter Druck.

(red/dpa)

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