Scholz trifft Erdogan: Hauptthemen sind Migration, Konflikte in Ukraine und im Nahost sowie Waffenexporte

  • POLITIK
  • Oktober 19, 2024
  • 0 Kommentare

Bundeskanzler Olaf Scholz reist am Samstagnachmittag zu Gesprächen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nach Istanbul.

shutterstock/Juergen Nowak

Hauptthemen der Unterredungen wurden Probleme der Migration, die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten sowie die wirtschaftliche Zusammenarbeit.

«Wir haben jetzt erreicht, dass Rückführungen in die Türkei schneller und effektiver erfolgen können und die Türkei Staatsbürger, die nicht in Deutschland bleiben dürfen, schneller zurücknimmt», kündigte Innenministerin Nancy Faeser im September in einem Interview der Funke-Mediengruppe an. 

Ein Kurswechsel zeichnet sich beim Thema Rüstungsexporte ab. Der 2016 von der Bundesregierung unter der damaligen Kanzlerin Angela Merkel verhängte Rüstungsexportstopp gerät zunehmend ins Wanken:  Ende September wurde bekannt, dass der Bundessicherheitsrat drei deutschen Rüstungsunternehmen die Lieferung von mehr als hundert Lenkflugkörpern, 28 Torpedos und weiteren Rüstungsgütern für die türkische Marine genehmigt hat. 

Derzeit verhandeln die Türkei und Großbritannien über die Lieferung von Eurofighter-Kampfjets. Deutschland ist an der Produktion beteiligt und müsste seine Zustimmung erteilen. Beim EU-Gipfel in Brüssel zeigte sich Scholz zumindest damit einverstanden, dass verhandelt wird. Eine Zustimmung ist das aber noch nicht. «Wir sind aber natürlich auch klar in der Frage, ob wir das aufhalten würden oder nicht», sagte der Kanzler. «Das ist aber ganz früh am Anfang, und deshalb haben wir gesagt: Verhandelt einmal.»

Scholz, der sich seit einigen Wochen verstärkt für eine weitere Ukraine-Friedenskonferenz einsetzt, an der dann auch Russland teilnehmen soll, hofft in diesem Zusammenhang auf Hilfe Erdogans, der Kontakte zu Wladimir Putin pflegt.

Größeres Konfliktpotenzial birgt das Thema Nahost. Während Deutschland fest an der Seite Israels steht, nennt Erdogan das Land einen «Terrorstaat». Die Hamas betitelt er dagegen als «Befreiungsorganisation» und unterhält enge Kontakte zu der Terrororganisation, die auch in der Türkei Netzwerke unterhält. 

  • Related Posts

    Lacht die politische Klasse aus, wo ihr sie trefft!

    Ein Bundesminister belustigt Sie und Sie müssen lachen? Hören Sie bloß auf mit dieser Staatsdelegitimierung! Ein Beitrag von Roberto J. De Lapuente Bärbel Bas war sichtlich getroffen, als sie auf…

    28-Punkte-Wirrwar und eine neue US-Sicherheitsdirektive – Zweifel an Friedensabsicht bleiben

    Am 21. November 2025 überrascht US-Präsident Trump die Welt mit einem 28-Punkte-Friedensplan für die Ukraine. Drei Tage zuvor hatte Trump erstmals seit der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi 2018 den…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    You Missed

    Lacht die politische Klasse aus, wo ihr sie trefft!

    • Dezember 23, 2025
    • 4 views

    28-Punkte-Wirrwar und eine neue US-Sicherheitsdirektive – Zweifel an Friedensabsicht bleiben

    • Dezember 23, 2025
    • 7 views
    28-Punkte-Wirrwar und eine neue US-Sicherheitsdirektive – Zweifel an Friedensabsicht bleiben

    Faschismus in Lettlands Parlament – KZ oder Massendeportation für „unzuverlässige“ Russen

    • Dezember 22, 2025
    • 247 views
    Faschismus in Lettlands Parlament – KZ oder Massendeportation für „unzuverlässige“ Russen

    Maria Sacharowa: sind „Russophobie und Zensur“ in Italien Symptome eines „neuen Faschismus“?

    • Dezember 22, 2025
    • 7 views
    Maria Sacharowa: sind „Russophobie und Zensur“ in Italien Symptome eines „neuen Faschismus“?

    Ein neues Piratenstück aus dem Weißen Haus

    • Dezember 22, 2025
    • 8 views
    Ein neues Piratenstück aus dem Weißen Haus

    Welchen Rechtsextremismus hätten S‘ denn gern?

    • Dezember 21, 2025
    • 55 views