BASF legt weitere zwei Standorte still – 300 Jobs betroffen

Der Chemiekonzern BASF schließt angesichts von gestiegenen Energiepreisen und Kostendruck weitere Produktionsanlagen. Die Herstellung des Unkrautvernichters Glufosinat-Ammonium (GA) an den Standorten Knapsack und Frankfurt werde bis Ende des Jahres eingestellt, teilt das Dax-Unternehmen in Ludwigshafen mit. Die GA-Produktion in Frankfurt ende 2025. «Anschließend werden beide Produktionsanlagen stillgelegt.» Geplant sei, beide Standorte zu verlassen, nachdem alle Aktivitäten inklusive Rückbau abgeschlossen sind, erklärte ein Sprecher.

shutterstock / U. J. Alexander

Betroffen von der Umstrukturierung sind insgesamt etwa 300 Arbeitsplätze in den beiden Chemieparks in Hürth (NRW) und im Frankfurter Stadtteil Höchst. Die Jobs sollen zunächst bis Ende 2025 erhalten bleiben und «anschließend in Abstimmung mit der Arbeitnehmervertretung schrittweise reduziert werden», erklärte BASF.

Als Grund nannte BASF steigende Konkurrenz durch Generika-Hersteller, alternative Technologien sowie hohe Energie- und Rohstoffkosten. Obwohl man in beiden Produktionsanlagen die Kosten gesenkt habe, sei die Mengen- und Profitabilitätsentwicklung unzureichend. Der Konzern beziehe den Wirkstoff künftig von Drittanbietern.

Nächste Umstrukturierung bei BASF

Der Wirkstoff Glufosinat-Ammonium ist laut der Angaben eines der am häufigsten verwendeten Breitbandherbizide und kontrolliert Unkräuter in vielen Kulturen weltweit. Er bleibe aber eine Schlüsselkomponente im Herbizidportfolio von BASF, hieß es. Zugleich konzentriere man sich auf die Entwicklung von GA-Lösungen der nächsten Generation.

Bereits im Februar 2023 hatte BASF die Schließung mehrerer Chemieanlagen wegen hoher Energiepreise verkündet, darunter eine für Ammoniak und das Kunststoffvorprodukt TDI. Der Konzern hat mehrere Sparprogramme und den Abbau Tausender Arbeitsplätze verkündet. Die Einschnitte treffen auch das Stammwerk Ludwigshafen. Der größte Produktionsstandort im Unternehmen soll neu aufgestellt werden.

(red/dpa)

  • Related Posts

    US-Präsident Trumps „Tag der Befreiung“ und die Zolldebatte

    Eine kühne Vision; Präsident Trump sieht in Schutzzöllen den Schlüssel zu einem neuen „goldenen Zeitalter“ für die US-amerikanische Industrie, mit zurückkehrenden Jobs und wiedererstarkter Wirtschaftsmacht. Die neoliberalen Globalisten sehen dagegen…

    Chinas Wirtschaft – Werkbank der Welt

    Trotz aller Bemühungen, Chinas Fortschritte zu behindern, hat es mit dem Westen gleich gezogen. Trumps Zölle sind der verzweifelte Versuch, eine Entwicklung aufzuhalten, die man selbst angestoßen und auch von…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    You Missed

    Mallorca: Obdachlose stehlen Jacht und geraten in Seenot

    • April 23, 2025
    • 2 views
    Mallorca: Obdachlose stehlen Jacht und geraten in Seenot

    Krieg in den Köpfen: „Die schießen ja nicht.“

    • April 22, 2025
    • 102 views
    Krieg in den Köpfen: „Die schießen ja nicht.“

    Friedenstaube-Demos: Tausende machen bei Ostermärschen mit

    • April 22, 2025
    • 9 views
    Friedenstaube-Demos: Tausende machen bei Ostermärschen mit

    US-Präsident Trump will sich in nächsten drei Tagen zur Ukraine äußern

    • April 22, 2025
    • 4 views
    US-Präsident Trump will sich in nächsten drei Tagen zur Ukraine äußern

    Welt trauert um Papst Franziskus als «Mann des Friedens»

    • April 22, 2025
    • 5 views
    Welt trauert um Papst Franziskus als «Mann des Friedens»

    US-Präsident Trumps „Tag der Befreiung“ und die Zolldebatte

    • April 21, 2025
    • 24 views
    US-Präsident Trumps „Tag der Befreiung“ und die Zolldebatte