Eine ungarisch-chinesische Partnerschaft hat das Ziel, den gesamten europäischen Markt mit modernen, erstklassigen Eisenbahnzügen und Lokomotiven beliefern zu können. Neben der Lokomotivfabrik ist auch die Montage von Güterwagen in Ungarn, die gemeinsame Eisenbahnausbildung sowie Forschung und Entwicklung geplant. Mit einem weiteren chinesischen Partner würde das ungarische Unternehmen in Balotaszállás das größte zusammenhängende Solarkraftwerk des Landes errichten, berichtet das ungarische Wirtschaftsmagazin „Világgazdaság“.
Acemil Zrt. (Asian Central European Multimodal Logistic) unterzeichnete demnach kürzlich einen Kooperationsvertrag mit demselben chinesischen Lokomotivhersteller, deren Lokomotiven bereits auf den ungarischen Schienen in der Flotte von Rail Cargo Hungaria (RCH) verkehren und deren Muttergesellschaft CRRC durch mehrere Projekte in Ungarn und der Region bekannt ist.
Neben dem Aufholen des Rückstands werde die Entwicklung der ungarischen Eisenbahninfrastruktur auch dadurch unterstützt, dass nicht nur ein beträchtliches Volumen an Gütern aus China eintrifft, sondern auch Züge mit Waren aus der EU über Ungarn in Richtung Osten geschickt werden. Es wäre ein enormer Geschäftsvorteil, diese Lieferungen in Ungarn zu verzollen.
Gleichzeitig bahnt sich ein weiteres gigantisches Projekt an, ebenfalls in ungarisch-chinesischer Zusammenarbeit, um das größte Solarkraftwerk Ungarns zu bauen, schreibt das Portal. Acemil Zrt. hat mit der Pinggao Group, einer Tochtergesellschaft von Chinas State Grid und China Energy eine Vereinbarung über die gemeinsame Entwicklung von Energieprojekten in Ungarn und der Region unterzeichnet.
Die Zeitung weist darauf hin, dass die oben aufgeführten Investitionspläne für den Schienenverkehr und den Energiesektor eine weniger spektakuläre, aber umso wichtigere Verbindung haben: die Informationstechnologie. Schon der Bau der Lokomotivfabrik und des Solarkraftwerks erfordere intelligente Lösungen, die dann für den optimalen Betrieb der Fahrzeuge und des Solarkraftwerks benötigt werden.
Geschäftsführer des ungarischen Software-, Hardware- und Energieunternehmens ISRV Zrt., Gábor Kósa, ist laut dem Bericht zuversichtlich, dass sein Unternehmen Aufträge für Projekte gewinnen kann. Er erinnerte gegenüber „Világgazdaság“ daran, dass derzeit viel Geld in den Energiesektor fließt, zum Beispiel um von fossilen Brennstoffen wegzukommen, die grüne Energieerzeugung zu fördern oder die Stromnetze flexibler zu gestalten. Auch EU-Mittel stehen für diese Zwecke zur Verfügung.
In Ungarn ist laut der Zeitun die Installation von Solarkraftwerken bereits an die Installation von Energiespeichern gebunden. Für ein Wind- oder Solarkraftwerk werde empfohlen, einen Energiespeicher zu installieren, der 20 Prozent der Kapazität des Kraftwerks entspricht.
Im Falle der Eisenbahn können intelligente Lösungen – einschließlich künstlicher Intelligenz – die Transportlogistik optimieren und so beispielsweise Fahrzeiten und Kosten senken, betont die Zeitung.