Die Deutsche Bahn hat im ersten Halbjahr des Jahres 2024 einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro gemacht. Wie die Bahn am Donnerstag mitteilte, waren unter anderem Streiks, Extremwetter, Baustellen und eine schwächelnde Nachfrage die Ursachen dafür. Gegenüber dem Vorjahr hätte sich das Konzernergebnis stark verschlechtert: Im Vorjahreszeitraum hatte der Verlust des bundeseigenen Konzerns noch bei 71 Millionen Euro gelegen.
Bahnchef Richard Lutz geht davon aus, dass die Bahn zumindest vor Zinsen und Steuern am Ende des Jahres wieder schwarze Zahlen schreiben könnte: Im vergangenen Jahr sei das Unternehmen bei zahlreichen Investitionen in die Infrastruktur in Vorleistung gegangen. Deshalb rechnet die Bahn für 2024 mit erheblichen Rückzahlungen des Bundes.
Auch hinsichtlich der Pünktlichkeit im Fernverkehr wies die Bahn eine deutliche Verschlechterung gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auf: Die Pünktlichkeitsquote lag im ersten Halbjahr bei 62,7 Prozent. Angepeilt war eine Quote von 70 Prozent. Im gesamten Schienenpersonenverkehr des Konzerns lag die Quote bei 90,1 Prozent.
Im Juni kam es in gleich mehreren Regionen zu Überflutungen, Dammschäden und Hangrutschen, die sich auf den Bahnverkehr auswirkten. Fast jeder zweite Zug hatte eine Verzögerung von mindestens sechs Minuten. Die Pünktlichkeitsquote lag bei 52,9 Prozent. Gleichzeitig war der Juni wegen der Fußball-Europameisterschaft der umsatzstärkste Monat der Bahngeschichte.
Selbst die gut laufende Logistiktochter DB Schenker konnte die Verluste im ersten Halbjahr nicht ausgleichen. Das zum Verkauf stehende Unternehmen erwirtschaftete einen operativen Gewinn (Ebit) von 520 Millionen Euro. Aber auch das waren rund 100 Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum.