Die EU-Kommission beendet die umstrittenen Handelsbeschränkungen für ukrainische Getreideprodukte – und wird daraufhin von mehreren Mitgliedstaaten öffentlich brüskiert, schreibt die „FAZ“. Polen, Ungarn und die Slowakei gaben am Freitagabend bekannt, dass sie auch ohne die Zustimmung Brüssels an Importverboten für bestimmte ukrainische Agrarprodukte festhalten wollen. Deutschland und andere EU-Länder hatten dieses Verhalten zuvor als unsolidarisch kritisiert.
Die bisherigen Einschränkungen hatten es den östlichen EU-Mitgliedern Ungarn, Polen, Slowakei, Rumänien und Bulgarien erlaubt, den freien Handel mit Produkten wie Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumen aus der Ukraine auf ihren Märkten zu beschränken.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ging in seiner täglichen Videobotschaft am Freitag auf die Streitigkeiten ein. Er habe EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen für das Ende der Handelsbeschränkungen gedankt, sagte und kündigte Gegenmaßnahmen an, sollten sich Polen, Ungarn und die Slowakei gegen die Ausfuhr ukrainischen Korns sperren. Solches Verhalten sei angesichts nicht im Sinne guter Nachbarschaft, kritisierte Selenskyj.