Wohnimmobilien in Deutschland haben sich im Schnitt innerhalb eines Jahres um 8,4 Prozent verbilligt. „Das war der stärkste Rückgang im Vorjahresvergleich seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000 und der erste Rückgang seit dem Jahr 2007“, teilte das Statistische Bundesamt mit.
Im vierten Quartal 2023 gingen die Preise den Statistikern zufolge um 7,1 Prozent zum Vorjahreszeitraum zurück und um 2,0 Prozent zum Vorquartal, heißt es im Bericht. Bestandsimmobilien verbilligten sich dabei Im Jahresvergleich um 7,8 Prozent – und damit wesentlich stärker als Neubauten mit minus 3,2 Prozent.
Dabei gingen die Preise sowohl in den Städten als auch auf dem Land zurück. Mit elf Prozent und dabei besonders stark bröckelten die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser im vierten Quartal in städtisch geprägten Kreisen besonders stark. In Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf sanken die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser zum Jahresende um durchschnittlich 9,1 Prozent binnen Jahresfrist, Eigentumswohnungen kosteten 5,8 Prozent weniger.
Seit dem Höhepunkt des jahrelangen Booms Mitte 2022 geht es am Immobilienmarkt abwärts. Nach Einschätzung des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) gab es bei Wohnimmobilien in Deutschland 2023 den stärksten Preisrückgang seit rund 60 Jahren.
Hauptgrund sind kräftig gestiegenen Zinsen, die Kredite stark verteuert haben. Zugleich bleibt die Nachfrage nach Wohnraum gerade in Städten hoch, während der Neubau wegen des Zinsanstiegs und teurer Materialien in der Krise steckt, heißt es in der Analyse des Instituts.