Die Inflationsrate im März ist auf 2,2 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit rund drei Jahren gesunken, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit.
„Im März 2024 waren Nahrungsmittel für Verbraucherinnen und Verbraucher erstmals seit Februar 2015 günstiger als ein Jahr zuvor“, zitierte dpa Behördenchefin Ruth Brand. „Die Preissituation bei Energie und Nahrungsmitteln dämpfte die Inflationsrate bereits im zweiten Monat in Folge.“
Die Nahrungsmittelpreise gingen um 0,7 Prozent im Vergleich zum März 2023 zurück. Frisches Gemüse ist dabei rund 20 Prozent günstiger geworden. Auch bei Milchprodukten ging der Preisdruck zurück.
Gegen den Trend verteuerten sich zugleich Fisch und Meeresfrüchte um knapp ein Prozent. Deutlich über der Gesamtteuerung lagen Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren: Bei diesen Produkten belief sich das Preis-Plus auf mehr als acht Prozent. Auch die Preise von Obst und Brot stiegen stärker als die Inflationsrate. Um rund 54 Prozent stiegen die Preise für Olivenöl.
Die Preise für Energie lagen im März um 2,7 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat, wodurch die Entwicklung der Inflation zusätzlich gedämpft wurde. Auch der Preisanstieg bei Mineralölprodukten fiel moderat aus. Die Fernwärme ist allerdings um rund 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr teurer geworden.
Die Teuerungsrate insgesamt war im März so niedrig wie zuletzt im Mai 2021 mit damals ebenfalls 2,2 Prozent. Niedriger war der Wert davor im April 2021 mit 2,0 Prozent. Im Februar des laufenden Jahres hatte die Inflation noch bei 2,5 Prozent und im Januar bei 2,9 Prozent gelegen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für den Euroraum und Deutschland mittelfristig Preisstabilität bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent an, berichtet dpa. Nach einer Serie von Zinserhöhungen im Kampf gegen die zeitweise hohe Inflation rechnen Volkswirte allgemein mit einer Senkung der Zinsen im Juni. Höhere Zinsen verteuern Kredite, was die Nachfrage bremsen und hohen Inflationsraten entgegenwirken kann. Teurere Finanzierungen sind aber zugleich eine Last für Unternehmen und private Investoren.