Lindner: Nicht alles,was der Verteidigungsminister sagt, ist richtig

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat im Streit mit Verteidigungsminister Boris Pistorius um die Ausgaben für die Bundeswehr seinen Standpunkt verteidigt. «Wir haben das Zwei-Prozent-Ziel für die Nato erreicht, zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren», sagte der FDP-Chef im ARD-Interview. In den kommenden Jahren stünden weiterhin mindestens zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für die Sicherheit zur Verfügung. «Jetzt muss ich den Spieß einmal umdrehen“, erklärte er. „Es ist nicht so, dass alles, was der Verteidigungsminister sagt, automatisch begründet und richtig ist.» Lindner betonte, es gehe um Steuergeld und die Effizienz der Mittelvergabe.

shutterstock/Alexandros Michailidis

«Herr Pistorius hat ein 100-Milliarden-Euro-Sonderprogramm für die Ertüchtigung der Streitkräfte, das hatte keiner seiner Vorgänger“, fügte der Finanzminister hinzu. „Damit kann man arbeiten, und damit muss man auch wirtschaften.»

Nach Ansicht von Verteidigungsminister Boris Pistorius sind die für das kommende Jahr vorgesehenen Mittel mit Blick auf mögliche Bedrohungen für Deutschland zu niedrig. Der vom Bundeskabinett verabschiedete Haushaltsentwurf sieht vor, dass der Verteidigungshaushalt von derzeit rund 52 Milliarden Euro um 1,25 Milliarden Euro wachsen soll. Pistorius hatte deutlich mehr gefordert. 

«Wir müssen uns in der Bundesregierung noch einmal grundsätzlich darüber unterhalten, wie wir unsere Sicherheit gewährleisten wollen», sagte der SPD-Politiker letzte Woche dem «Tagesspiegel». «Ich trete weiter dafür ein, dass die Bundeswehr das Geld bekommt, was angesichts der allzu realen Bedrohung durch Russland notwendig ist. Nächste Gelegenheit dafür ist das parlamentarische Verfahren.»

  • Related Posts

    Den Niedergang schönreden

    Von der Leyen beging in Schottland Selbstmord aus Angst vor dem Tod. Die Führungen im politischen Westen sind verfangen in ihrem Freund-Feind-Denken. (West-)Europas Feinde sind Russland und China, der Freund…

    EU-Deal in Schottland: USA kriegen alles, die EU kriegt nichts – Aber es hätte schlimmer kommen können, meint die westeuropäische Presse.

    „Es kann gefährlich sein, ein Feind Amerikas zu sein; aber Amerikas Freund zu sein ist tödlich.“ (Henry A. Kissinger) <1> (gemeint sind die USA, nicht zu verwechseln z.B. mit Mittel-…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    You Missed

    Vier notwendige Betrachtungsebenen zur kritischen Bestandsaufnahme der gegenwärtigen deutschen bzw. westlichen Russland- und Ukraine-Politik (Teil 1)

    • August 17, 2025
    • 5 views
    Vier notwendige Betrachtungsebenen zur kritischen Bestandsaufnahme der gegenwärtigen deutschen bzw. westlichen Russland- und Ukraine-Politik (Teil 1)

    Lebensmittelpreise: Sollen sie doch Kuchen essen!

    • August 16, 2025
    • 15 views
    Lebensmittelpreise: Sollen sie doch Kuchen essen!

    Trump-Putin-Gipfel – Politisches Theater, Wandel durch Annäherung oder Täuschung?

    • August 15, 2025
    • 31 views
    Trump-Putin-Gipfel – Politisches Theater, Wandel durch Annäherung oder Täuschung?

    August 1914: Der verzerrte Ursprung unserer Gegenwart, Teil 2

    • August 15, 2025
    • 11 views

    Verfolgt Trump mit Putin beim Alaska-Gipfel eine „umgekehrte Kissinger“-Strategie?

    • August 14, 2025
    • 22 views
    Verfolgt Trump mit Putin beim Alaska-Gipfel eine „umgekehrte Kissinger“-Strategie?

    Im Krieg gegen das Alte

    • August 13, 2025
    • 15 views
    Im Krieg gegen das Alte