Demonstranten haben sich am Montagmorgen vor der geplanten Munitionsfabrik des Rüstungskonzerns Rheinmetall in Niedersachsen versammelt. Zahlreiche Menschen versuchten, Zufahrten in Unterlüß zu blockieren, Landwirte mit Treckern seien unterwegs, wird ein Polizeisprecher von dpa zitiert. Er nannte keine Zahl von Teilnehmern der Demonstrationen. Die Proteste seien friedlich: „Wir kommen gut durch”, hieß es.
Laut dpa wollte die Friedensaktion Südheide darüber hinaus mit einer Mahnwache mit etwa zehn Menschen friedlich demonstrieren – gegen „Rüstungs- und Kriegspolitik”, wie ein Sprecher sagte: „Wir erwarten von der Regierung, dass sie deeskalierend wirkt.”
Zum offiziellen ersten Spatenstich der neuen Munitionsfabrik in Unterlüß
werden Bundeskanzler Olaf Scholz und Verteidigungsminister Boris Pistorius in der Lüneburger Heide erwartet. In dem neuen „Werk Niedersachsen”
soll unter anderem Artilleriemunition hergestellt werden. Unterlüß ist der
größte Produktionsstandort des Rüstungskonzerns, neben Munition werden dort
auch Militärfahrzeuge wie der Schützenpanzer Puma hergestellt, hieß es im dpa-Bericht.
„Bereits nächstes Jahr soll das Werk fertig sein. 200.000 Geschosse sollen hier dann jährlich produziert werden, unter anderem für die Panzerhaubitzen, die in der Ukraine an der Front stehen“, heißt es in einem NDR-Beitrag. Rheinmetall investiere in den Kiefernwäldern der Heide rund 300 Millionen Euro. Das Unternehmen rechne mit bis zu 500 neuen Arbeitsplätzen.