Die litauische Regierung und der Rüstungsindustriekonzern Rheinmetall haben am Dienstag ein Absichtsprotokoll unterzeichnet, das den Bau einer Munitionsfabrik auf dem Territorium Litauens vorsieht, die 155-mm-Artilleriegeschosse herstellen wird.
„Russland wird für eine lange Zeit die größte Bedrohung für Europa bleiben“, erklärte die litauische Ministerpräsidentin Ingrida Šimonytė. „Daher müssen wir nicht nur in die Stabilität unserer Gesellschaft, sondern auch in die Rüstungsindustrie so schnell wie möglich investieren.“
Der litauische Verteidigungsminister Laurynas Kasčiūnas hob bei der Unterzeichnung hervor, dass das Land durch die Eröffnung einer Munitionsfabrik die Abhängigkeit von langen Waffen-Lieferketten verringern werde. Ihm zufolge wurde die Unterzeichnung des Protokolls auch zu einer „wichtigen Seite“ bei der Stärkung der bilateralen Beziehungen zwischen Vilnius und Berlin, teilte die litauische Regierung auf ihrer offiziellen Webseite mit.
„Wir sind ein zuverlässiger Verbündeter und können gemeinsam Sicherheitsgarantien schaffen“, sagte der Minister. „Ich bin zuversichtlich, dass dies unser Zusammenwirken stärken wird, insbesondere im Zusammenhang mit der Stationierung der deutschen Brigade in Litauen.“
„Wir müssen uns nicht darauf konzentrieren, über die Kriegsgefahr zu reden, sondern auf echte Maßnahmen, um die Sicherheit unseres Landes zu gewährleisten“, sagte Aušrinė Armonaitė, Litauens Ministerin für Wirtschaft und Innovationen. „Wir erleichtern bereits die Entwicklung großer Investitionsprojekte, die die Sicherheits- und Verteidigungsbedürfnisse des Staates gewährleisten. Dies zieht Investoren an, die hier Waffen produzieren und unsere Abhängigkeit von Waffen verringern, die auf internationalen Märkten gekauft werden. So schaffen wir ein sichereres Litauen.“
Für Rheinmetall wurde das Protokoll von Maximilian Froch, Direktor für internationale strategische Programme des Unternehmens, signiert.