Statistikamt: Preis für Ölivenöl erklimmt neue Höhen

Der Preis für Olivenöl lag im Juli in Deutschland 45 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Wie das Statistische Bundesamt feststellte, sei für kein anderes Lebensmittel eine größere Steigerung registriert worden. Insgesamt verteuerten sich Nahrungsmittel im Juli hingegen nur um 1,3 Prozent.

shutterstock/Video Media Studio Europe

Eine Auswertung des Preisvergleichsportals Smhaggle zeigt: Die 500-Milliliter-Flasche Olivenöl eines bekannten Markenherstellers kostete im Januar 2022 noch 5,49 Euro, aktuell 9,99 Euro. Der Regalpreis einer Eigenmarke mit 750 Milliliter kletterte unterdessen sogar von 3,89 auf 9,49 Euro. «Die Gründe für die Preiserhöhungen sind Wetterextreme in Südeuropa, Ernteausfälle sowie gestiegen Produktionskosten für Anbau und Ernte», sagte die Lebensmittelexpertin Jana Fischer von der Verbraucherzentrale Hamburg. 

Beim weltweit größten Olivenöl-Produzenten Spanien brach der Ernteertrag in der Saison 2022/2023 um mehr als die Hälfte ein, in Italien und Griechenland lief es nicht viel besser. Grund dafür sind nach Angaben der Produzenten vor allem die ungünstigen Wetterbedingungen – zu wenig Regen in den Wintermonaten und zu hohe Temperaturen.

In Spanien stieg der Preis für Olivenöl zwischen Januar 2012 und Juni 2024 sogar um 191 Prozent, wie das nationale Statistikamt mitteilte.

Für dieses Jahr hoffen die Erzeuger auf eine bessere Ernte. In den Monaten April und Mai während der Olivenblüte gab es keine schädigende extreme Hitze und dank ergiebiger Regenfälle im Frühjahr liegen die Wasserreserven über dem Durchschnitt, schrieb die Zeitung «El País». Diese beiden Faktoren ließen eine Rückkehr zu normalen Erntemengen in der nächsten Saison erwarten.

In Griechenland könnte die diesjährige Produktion laut einer Schätzung der Nationalen Olivenölorganisation moderat bis gut ausfallen – vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. 

Die deutschen Lebensmittelbranchenverbände wollten zu möglichen weiteren Preiserhöhungen für Olivenöl auf Nachfrage keine Prognosen abgeben.

(red/dpa)

  • Related Posts

    Schuld sind immer die anderen – Munich Re-Chef stellt USA in Reihe mit China und Russland

    Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re ist eine vornehme Adresse der deutschen Wirtschaft. Vorstandschef Wenning hat die einst übliche politische Zurückhaltung aufgegeben. München – Der Vorstandschef des Dax-Konzerns Munich Re sieht die US-Regierung…

    Kein Aufschwung in Sicht: Schrumpft die Wirtschaft erneut?

    Die deutsche Wirtschaft könnte 2025 das dritte Jahr in Folge zurückgehen. Denn der Zollstreit hat nach den gravierenden Folgen der völkerrechtswidrigen Sanktionspolitik gegen Russland die Lage nochmals schlagartig verschlechtert. Kommt…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    You Missed

    Zu früh gefeiert: Spaniens Umstellung auf Grüne Energie und der Blackout

    • Mai 2, 2025
    • 11 views
    Zu früh gefeiert: Spaniens Umstellung auf Grüne Energie und der Blackout

    Mehrere Tote bei neuem Terror durch Milizen der islamistischen Machthaber in Syrien

    • Mai 2, 2025
    • 5 views
    Mehrere Tote bei neuem Terror durch Milizen der islamistischen Machthaber in Syrien

    Brände bei Jerusalem noch nicht unter Kontrolle

    • Mai 2, 2025
    • 5 views
    Brände bei Jerusalem noch nicht unter Kontrolle

    DGB-Chefin Fahimi kritisiert Pläne der neuen Koalition

    • Mai 2, 2025
    • 4 views
    DGB-Chefin Fahimi kritisiert Pläne der neuen Koalition

    Die USA kommen einem Abkommen mit Iran näher – Die Lage im Mittleren Osten ist angespannt

    • Mai 1, 2025
    • 74 views
    Die USA kommen einem Abkommen mit Iran näher – Die Lage im Mittleren Osten ist angespannt

    Tote bei Kämpfen nahe Damaskus in Syrien

    • Mai 1, 2025
    • 5 views
    Tote bei Kämpfen nahe Damaskus in Syrien