47 Prozent der Befragten in Deutschland befürchten, dass KI die Zahl der Jobs verringern wird. Wie eine repräsentative Befragung des Kreditversicherers Allianz Trade ergab, gingen zugleich 35 Prozent davon aus, dadurch mehr Arbeitsplätze entstehen könnten.
Allianz Trade befragte nach eigenen Angaben vom 26. April bis zum 13. Mai fast 6300 Menschen ab 18 Jahren in sechs europäischen Ländern – jeweils 1020 Deutsche und Franzosen, 1172 Österreicher, 1021 Italiener, 1032 Polen und 1006 Spanier. Bei allen Ländern lag der Anteil der um ihre Arbeitsplätze besorgten Befragten bei 46 Prozent. Bei 33 Prozent lag der Anteil der Optimisten, die im Zuge dieses Prozesses auf mehr Jobs hoffen.
„Die Bevölkerung in vielen europäischen Ländern ist von dem schnellen Umbruch verunsichert und in der Folge skeptisch“, zitiert dpa den Leiter Versicherung, Vermögen und ESG bei Allianz Research, Arne Holzhausen. Dabei erwarteten Experten erhebliche positive wirtschaftliche Auswirkungen. «Der Schlüssel liegt nicht darin, Mitarbeiter durch KI-Tools zu ersetzen, sondern KI zur Ergänzung und Erweiterung ihrer Fähigkeiten einzusetzen», betont Holzhausen. Dies erfordere jedoch massive Investitionen in Umschulungen, Weiterbildung und die Vorbereitung der Beschäftigten auf neue Arbeitsformen.
Angesichts des Fachkräftemangels könnte die KI sogar zu einem Glücksfall werden, so Holzhausen. Denn die Entwicklung der KI falle mit dem demografischen Wandel zusammen, das heißt mit der Alterung der Bevölkerung und dem Schrumpfen des Arbeitskräftepotenzials, was in vielen Sektoren zu einem Arbeitskräftemangel führen könnte.