Die Verbraucherpreise sind in einigen Bundesländern wieder stärker gestiegen. Das deutet darauf hin, dass höhere Energiepreise den Rückgang der Inflation vorerst abgebremst haben.
Nach mehreren Monaten Inflationsrückgang werden in einigen Bundesländern besorgniserregende Anzeichen dafür registriert, dass ein weiterer Rückgang vorerst gestoppt werden könnte.
Die Verbraucherpreise erhöhten sich im April in Bayern, Brandenburg, Hessen und Sachsen stärker als im März, während sie in Nordrhein-Westfalen genauso kräftig zulegten und nur in Baden-Württemberg langsamer stiegen. Die Inflationsrate lag in diesen sechs Ländern zwischen 1,9 und 3,0 Prozent, wie die Statistikämter am Montag mitteilten.
Im März sei die bundesweite Teuerungsrate noch mit 2,2 Prozent auf den niedrigsten Wert seit fast drei Jahren gefallen, stellt die „Wirtschaftswoche“ in diesem Zusammenhang fest. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen erwarten für April einen Anstieg auf 2,3 Prozent.
„Der erwartete Anstieg der Inflation ist hauptsächlich auf höhere Energiepreise zurückzuführen“, sagte Deutsche-Bank-Ökonom Sebastian Becker. Ein Grund dafür sei die zum 1. April wieder auf 19 Prozent erhöhte Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme. Infolge steigender Ölpreise seien auch Kraftstoffe teurer geworden.
„In den kommenden Monaten wollen wieder mehr Unternehmen ihre Kunden stärker zur Kasse bitten – vor allem in konsumnahen Branchen wie der Gastronomie“, schreibt das Blatt. Wie das Münchner Ifo-Institut bei einer Firmenumfrage festgestellt habe, sei das Barometer für die Preiserwartungen im April auf 15,1 Punkte von 14,3 im März gestiegen.
„In den kommenden Monaten dürfte die Inflation erst einmal nicht weiter zurückgehen und bei knapp über zwei Prozent verharren“, konstatiert Ifo-Konjunkturexperte Sascha Möhrle.
Nach Angaben des Ifa-Instituts sei vor allem in der Gastronomie sowie im Einzelhandel mit Spielwaren und mit Drogerieartikeln wieder mit steigenden Preisen zu rechnen.