Am Samstag haben Ärzte erstmals eine Schweineniere in einen Menschen verpflanzt. Die ersten zwei Menschen mit Schweineherzen sind paar Wochen nach der Transplantation gestorben.
In den USA ist erstmals weltweit einem lebenden Menschen eine Schweineniere eingesetzt worden, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet Der an einer lebensgefährlichen Nierenkrankheit leidende Mann habe das genetisch veränderte Organ am Samstag transplantiert bekommen, teilte das Massachusetts General Hospital in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts am Donnerstag mit. Der Eingriff habe vier Stunden gedauert, der Patient erhole sich gut und werde wohl bald entlassen werden können. Zuvor hatten Mediziner Schweinenieren lediglich hirntoten Menschen eingesetzt, um das Verfahren zu testen.
Die Transplantation könnte Hoffnung für unzählige Menschen bedeuten, die auf Spenderorgane angewiesen sind. Die sogenannte Xenotransplantation wird seit den 1980er-Jahren erforscht. Schweine sind als Spender besonders geeignet, weil ihr Stoffwechsel dem der Menschen ähnelt.
Wissenschaftler versuchen seit geraumer Zeit, Organe aus Schweinen für Menschen nutzbar zu machen. Damit das möglich ist, muss allerdings unter anderem das Erbgut der Spendertiere verändert werden. Ohne genetische Anpassung käme es bei der Übertragung auf den Menschen zu einer sofortigen schweren Abstoßungsreaktion.
Zuletzt waren in den vergangenen Jahren an der Universitätsklinik in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland zwei schwer kranken Patienten Schweineherzen als Ersatzorgane eingepflanzt worden. Beide Patienten waren jedoch mehrere Wochen nach der Operation gestorben. Auch in Deutschland sind in absehbarer Zeit ähnliche Eingriffe geplant.