Fast zwei Monate nachdem zwei Nasa-Astronauten mit dem krisengeplagten Raumschiff «Starliner» zu einer für rund eine Woche geplanten Mission an Bord der Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen waren, gibt es immer noch kein festes Rückkehrdatum.
Zunächst müssten noch weitere Tests mit Blick auf die Probleme mit den Triebwerken und Heliumlecks durchgeführt werden, sagte Steve Stich, Manager bei der US-Raumfahrtbehörde Nasa, bei einer Pressekonferenz. Diese Tests würden größtenteils auf der Erde mit baugleichen Triebwerken durchgeführt. «Wir werden zurück nach Hause kommen, wenn wir bereit sind.»
Möglich sei sogar, dass die Astronautin Suni Williams und ihr Kollege Barry Wilmore noch den ganzen August über an Bord der ISS bleiben würden, sagte Stich weiter. Der Plan sei nach wie vor, sie mit dem «Starliner» zurück zur Erde zu bringen, es gebe aber auch Ausweichmöglichkeiten. «Die Crew versteht das alles, sie nehmen all diese Informationen auf und scheinen guter Stimmung zu sein», sagte Mark Nappi vom Luft- und Raumfahrtkonzern Boeing, der den «Starliner» für die Nasa entwickelt und gebaut hat.
Der «Starliner» ist ein teilweise wiederverwendbares Raumfahrzeug, das aus einer rund drei Meter hohen Kapsel für die Besatzung und einem Servicemodul besteht und im Unterschied zum «Crew Dragon» von Elon Musks Firma SpaceX nicht auf dem Wasser, sondern auf der Erde landet.
Das Raumschiff war Anfang Juni nach jahrelangen Verzögerungen vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida erstmals zu einem bemannten Testflug aufgebrochen. Der Testflug war zuvor wegen verschiedener technischer Probleme an Raumschiff und Rakete mehrfach verschoben worden – und am Außenposten der Menschheit in rund 400 Kilometer Höhe über der Erde hatte das krisengeplagte Raumschiff nach Problemen mit den Triebwerken dann auch erst im zweiten Anlauf andocken können.
Im Mai 2022 hatte der «Starliner» erstmals einen erfolgreichen unbemannten Flug zur ISS absolviert und dort vier Tage verbracht. Künftig soll er als Alternative zur «Crew Dragon»-Raumkapsel Astronauten zur ISS transportieren.
(red/dpa)