Für alle Umstürze, Putsche und sonstige Gesellschaftsumbrüche gilt gleichermaßen: Will man ein altes System stürzen und ein neues installieren, müssen zwangsläufig die Besitzverhältnisse verändert und die alten Machteliten durch neue ersetzt werden. Eigentumswechsel und Elitentausch sind die Grundmerkmale einer echten Gesellschaftstransformation, egal ob Revolution oder Konterrevolution. Wird auch nur eines davon oder gar beides zusammen versäumt, unterschätzt bzw. ganz bewußt unterlassen, muss jede angestrebte gesellschaftliche Umwälzung zwangsläufig scheitern.
Ein Beitrag von Wilhelm Domke-Schulz
In der westdeutschen Besatzungszone änderte sich nichts
Anders herum betrachtet lässt sich feststellen: wenn Macht- und Meinungsmachteliten behaupten, dass angeblich eine grundlegende gesellschaftliche Veränderung stattgefunden hätte, obwohl in der Realität weder Eigentums- noch Elitenwechsel stattgefunden haben, handelt es sich in Wirklichkeit um keine Gesellschaftstransformation, sondern um einen reinen Etikettenschwindel. Und genau das ist im Westen Deutschlands nach Kriegsende 1945 passiert.
Im Ergebnis des Nürnberger Kriegsverbrecherprozesses wurden einige wenige faschistische Führungskräfte zum Tode verurteilt, andere erhielten Gefängnisstrafen, wurden aber bald darauf wieder freigelassen. Lediglich ein einziger Gefangener blieb bis zu seinem Lebensende hinter Gittern. Der Stellvertreter Adolf Hitlers, Rudolf Heß. Diejenigen, die in die Hände osteuropäischer Siegermächte gefallen waren, konnten dagegen auf keine Gnade hoffen. Der KZ-Kommandant von Auschwitz, SS-Obersturmbannführer Rudolf Höß wurde in Polen zum Tode verurteilt und 1947 auf dem Gelände des ehemaligen Todeslagers erhängt. Erich Koch, der NSDAP-Gauleiter von Ostpreußen saß bis zu seinem Lebensende in einem polnischen Gefängnis. Zahlreiche öffentlich bekannte Kriegsverbrecher und sonstige Naziprominente entzogen sich dagegen der Justiz. Sie hatten sich entweder zum Kriegsende das Leben genommen, wie zum Beispiel Dr. Joseph Goebbels und seine Frau oder flüchteten auf geheimen Routen aus Deutschland und tauchten in Afrika, im Nahen Osten oder in Südamerika unter. Der KZ-Lagerarzt von Auschwitz, SS-Obersturmführer Josef Mengele versteckte sich bis zu seinem Lebensende in Brasilien. SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann, der im RSHA, dem Reichssicherheitshauptamt in Berlin den millionenfachen Judenmord organisiert hatte, fand in Argentinien Unterschlupf, bis er vom israelischen Auslandsgeheimdienst aufgespürt und nach Israel entführt wurde. 1962 endete er dort am Strang. Aber ansonsten. Änderte sich in den westdeutschen Besatzungszonen, in der späteren BRD, im Grunde rein gar nichts.
Enteignungen von Kriegsverbrechern, kriegswichtigen Betrieben oder Kriegsgewinnlern scheiterten regelmäßig am Veto der westdeutschen Besatzungsmächte und am politischen Willen der neuen/alten Politeliten. Eine der ganz wenigen Ausnahmen war die Zerschlagung der übermächtigen Ufa. Allerdings wurde ihr nicht die massenhafte Verbreitung von faschistischer Kriegspropaganda und Herrenrassenideologie zum Verhängnis, sondern die Konkurrenz aus der Siegermacht USA, die seitdem den westdeutschen Kinomarkt beherrschte. Selbst die Rückgabe von jüdischem Eigentum, das im sogenannten Dritten Reich „arisiert“, also beschlagnahmt, enteignet oder weit unter Wert an deutsche „Arier“ verscherbelt worden war, lehnte die völlig mit altfaschistischen Richtern und Staatsanwälten durchtränkte westdeutsche Justiz, mit perfider Regelmäßigkeit ab.
Posten und Pöstchen
Die dabei stereotyp gebrauchte, genauso menschenverachtende, wie zynische Begründung: da die ermordeten jüdischen Voreigentümer weder vor Gericht erschienen, noch eindeutige Dokumente als Beweismittel vorgelegt haben, konnte nicht bewiesen werden, dass sie rechtswidrig enteignet oder zum Verkauf unter Preis genötigt worden sind. Deshalb blieb auch nach Kriegsende „arisiertes“, ehemaliges jüdisches Eigentum weiter im Besitz der („arischen, glühend national-sozialistisch fanatisierten“ d.A.) Eigentümer. Das war nur möglich, weil es im Westen Deutschlands nach Kriegsende weder einen Eigentumswechsel, noch einen Elitentausch gegeben hat. Bis heute nicht. Eine Aufarbeitung der faschistischen Vergangenheit, die diese Bezeichnung wirklich verdient hätte, fand nie statt. Millionen kleinere, mittlere und halbgroße Mittäter, NSDAP-Blockwarte, Spitzel und Folterer der Geheimen Staatspolizei, sogenannte „NS“-Lehrer, -Universitätsdozenten, -Professoren und -Wissenschaftler, „NS“-belastete Diplomaten und Staatsbedienstete, Geiselerschießer der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS, Geheimdienstschnüffler vom SD, dem Sicherheitsdienst des Reichsführers SS und sämtlicher anderer faschistischer, deutscher Geheimdienste, und, und und. Millionen begeisterte Mitläufer und schuldbeladene Mittäter kamen in der BRD ohne jede Strafe davon und machten sogar noch weiter Karriere. Weil sie praktisch überall waren, sich gegenseitig Pöstchen und Posten zuschoben, sich untereinander und nach außen von jeder Schuld freisprachen.
Und so tummelten sich massenhaft ehemalige NSDAP-Genossen, ja sogar gesuchte Kriegsverbrecher bis in die 1980iger-, 90iger Jahre hinein in sämtlichen Behörden, bei der Polizei, der Justiz, in den Geheimdiensten, den Parlamenten und Landesregierungen, bis hinauf in den Bundestag und die Bundesministerien und in die sich abwechselnden Bundesregierungen. Eine der ersten international großes Aufsehen erregenden Publikationen zur Renazifizierung Westdeutschlands war das vom Staatsverlag der DDR 1965 in der 1. Auflage herausgegebene „Braunbuch – Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Westberlin“ mit dem Untertitel „Staat – Wirtschaft – Verwaltung – Armee – Justiz – Wissenschaft“. In ihm wurden einige Tausend der in höchsten Funktionen der BRD tätigen einstigen „NS“- Größen an den öffentlichen Pranger gestellt. Im „Braunbuch“ tauchten so illustre BRD-Funktionsträger auf, wie „Bütefisch, Heinrich Aufsichtsratsmitglied der bundeseigenen Ruhrchemie AG und anderer chemischer Großunternehmen ein bedeutender Wirtschaftsexperte des Bonner Staates.
Dr.-Ing. Heinrich Bütefisch gehörte zu den einflußreichsten IG-Farben- Vertretern im faschistischen Staat. Er (…) vertrat den IG-Farben-Konzern in den Aufsichtsräten und Vorständen zahlreicher in- und ausländischer Unternehmen auf dem Gebiet der chemischen Bergwerksindustrie. Im faschistischen Staatsapparat fungierte er als Mitarbeiter des Generalbevollmächtigten für die chemische Erzeugung und als Produktionsbeauftragter für Öl des faschistischen Rüstungsministeriums.
Als SS-Obersturmbannführer, ranggleich mit dem KZ-Kommandanten von Auschwitz, Höß, vertrat Bütefisch den IG-Farben-Konzern im „Freundeskreis des Reichsführers SS“. In dieser Eigenschaft führte er, der gleichzeitig hauptverantwortlich für den Syntheseteil des IG- Farben-Werkes Auschwitz war, die grundlegenden Verhandlungen mit dem SS-Obergruppenführer Wolff über die Bedingungen des Häftlingseinsatzes in Auschwitz. (…) Hitler ernannte ihn 1939 zum Wehrwirtschaftsführer und verlieh ihm später das „Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz“.
Selbsterklärte Widerstandskämpfer
Im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess des amerikanischen Militärtribunals gegen die IG-Farben erhielt er lediglich eine sechsjährige Gefängnisstrafe, die er auf Fürsprache der Bonner Regierung nur zum Teil zu verbüßen brauchte, um als Rüstungsfachmann in der bundeseigenen Ruhrchemie AG zur Verfügung zu stehen. (…) In der ´Woche der Brüderlichkeit´ im März 1964, die der Bonner Staat alljährlich veranstaltet, um angeblich insbesondere der jüdischen Opfer der Nazi-Barbarei zu gedenken, wurde Bütefisch durch den westdeutschen Bundespräsidenten Lübke das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Erst nachdem Prof. Jürgen Kuczynski aus der DDR am 19. März 1964 als Gutachter im Frankfurter Auschwitz-Prozeß die maßgebliche Mitschuld Bütefischs an der Ermordung vieler Tausend jüdischer Menschen nachwies, und auf Grund der Massenproteste im In- und Ausland wurde die Verleihung am 25. März 1964 rückgängig gemacht.“(1) Unter dem Buchstaben B tummelten sich in den 60igern auch noch ganz andere bundesdeutsche Elitenkaliber, wie zum Beispiel:
„Blessing, Karl Freund Himmlers heute: Präsident der Deutschen Bundesbank. Karl Blessing gehörte vor 1945 zum berüchtigten „Freundeskreis“ Himmlers und wurde von Hitler zum Wehrwirtschaftsführer ernannt. 1933 bei der Deutschen Reichsbank tätig, ging er 1934 als Generalreferent in das faschistische Reichswirtschaftsministerium. 1937 wurde er Mitglied des Reichsbankdirektoriums und später Mitglied des engeren Beirats der Deutschen Reichsbank. In dieser Vertrauensstellung war Blessing maßgeblich an der Finanzierung, Vorbereitung und Durchführung der Aufrüstung und Kriegsvorbereitung beteiligt (…) Nach Kriegsende wurde Blessing – für kurze Zeit interniert – von den westdeutschen Monopolen mit offenen Armen empfangen und bereits 1957 auf den Posten des Bundesbankpräsidenten lanciert.“(2) Weiter geht es über solche selbsterklärten „Widerstandskämpfer“, wie „Lübke, Heinrich KZ-Bauführer heute: Präsident der Bundesrepublik(3).“ …
„Mittelstraß, Fritz, Dr.: Vor 1945: Abwehrbeauftragter und V-Mann der Gestapo im Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion; vorher im Reichswirtschaftsministerium tätig, nach 1945: Ministerialrat im Bundeswirtschaftsministerium; langjähriger Leiter des Aufgabenbereiches Wirtschaftspolitische Grundsatzfragen der zivilen und militärischen Verteidigung; beteiligt an der Ausarbeitung der geplanten, z. T. bereits vom Bonner Bundestag sanktionierten Notstandsgesetzgebung auf dem Gebiet der Wirtschaft.“(4)
Und so weiter und so weiter. Name um Name. Ein über fünfhundert Seiten langes Nachschlagewerk über solche in der BRD unverzichtbaren „Fachleute“, wie „Rinn, Hans. Vor 1945: Direktor der Dresdner Bank, Berlin; war maßgeblich an der sogenannten Arisierung, vor allem jüdisch-holländischen Eigentums, beteiligt und nach 1945: Vorstandsmitglied der Dresdner Bank AG, Westberlin; Vorsitzender des Aufsichtsrates der Prix- Werke AG, Hamburg, und weiterer 6 Aktiengesellschaften; Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates: Bank für Handel und Industrie AG, Westberlin, Deutsche Hypothekenbank, Bremen, u. a.“
Die Liste könnte man noch endlos fortführen. Auch heute noch liest sich das „Braunbuch“ wie das „Who is Who“ der westdeutschen Hautevolee. „Die üblichen Lexika sparen NS-Funktionen aus. Oder beenden Lebensläufe 1933, um sie 1945 neu zu beginnen. In dieser Lexikon-Welt gibt es keine Nazis, schon gar nicht im Wissenschaftsbereich. Tausende Biographien wurden gefälscht.“(5) schreibt Ernst Klee im Vorwort zu seinem „Personenlexikon zum Dritten Reich – Wer war was vor und nach 1945.“
Die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube
Über viertausend Namen aus „Justiz, Kirchen, Wohlfahrtseinrichtungen, Kultur, Wirtschaft, Publizistik, Wissenschaft, Medizin, Polizei, Wehrmacht sowie über tragende Personen aus NSDAP, SA und SS.“(6), von A, wie: „Albrecht, Erwin. Jurist. (…) 1933 SA (…) 1936 NSDAP (…) Landgerichtsrat am Sondergericht (zur Ausschaltung politischer Gegner) Prag. Auf Kriegsverbrecherliste der CSR. (…) Wohnsitz Saarbrücken. 1955 CDU-MdL. 1957 (bis 1960) Vorsitzender des Rundfunkrats des Saarländischen Rundfunks…“(7) bis Z, wie: „Zuber, Ebrulf, SS-Obersturmführer (1943) (…) NSDAP-Nr. 6.435101. 1940 SS-Junkerschule Braunschweig und Leibstandarte-SS Adolf Hitler. Ende 1943 kurz SS-Hauptamt, danach Panzergrenadierdivision Nordland. 1946 Organisation Gehlen, später Bundesnachrichtendienst, ebenda Unterabteilungsleiter DDR. 1987 Abschied…“(8) legen Zeugnis darüber ab, wie die sogenannte „Entnazifizierung“, die „Aufarbeitung des (sogenannten d.A.) Nationalsozialismus“ in der Bundesrepublik über die Bühne ging:
Millionen Überlebensträger der faschistischen Herrenmenschenideologie beteuerten in ebenso millionenfach durchgeführten sogenannten „Entnazifizierungsverfahren“ eidesstattlich, von rein gar nichts gewußt zu haben, zu allen Untaten gegen ihren Willen gezwungen und im Grunde ihres Herzens schon immer gegen Hitler und den Faschismus gewesen zu sein. Und so wurde im Westen Deutschlands aus einem Millionenheer von „glühenden Nationalsozialisten“, die eben noch beteuert hatten, „unsere Mauern brachen, aber unsere Herzen nicht“, auf ganz wundersame Weise, quasi über Nacht, ein Millionenheer von „Widerstandskämpfern“, eine riesige Armee von Trägern „lupenrein weißer Westen“, die schon ihr ganzes Leben lang, ungemein freiheitlich-demokratisch tickende Zeitgenossen gewesen waren. Um in leicht abgewandelter Form auf Altmeister Goethe sprechen zu kommen, kann man dazu eigentlich nur sagen: „Die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!“
Die durchschlagende Massen-Wirksamkeit einer so menschenverachtenden Ideologie, wie der faschistischen deutschen, basiert auf ideologischen Fanatismus. Eine massenwirksame, staatsterroristische Ideologie hat, wie wir später noch sehen werden, nichts mit rationalen Argumenten, objektiven Umständen oder gar unumstößlichen Wahrheiten zu tun, sondern beruht maßgeblich auf bewußt erzeugten, tiefen, irrationalen Überzeugungen. Die wichtigste Rolle zum Erzielen einer solchen Massensuggestion kommt dabei, neben Politik, Bildungswesen und Kunst den Massenmedien zu. Womit sich automatisch die Frage nach der Wahrscheinlichkeit stellt. Wie wahrscheinlich ist es, dass ein eben noch aus aller tiefster Überzeugung Kommunisten hassender und an wahnhafter Russophobia leidender Politiker, von einen Tag auf den anderen, sein Herz für eine Regierungskoalition mit der KPD, der Kommunistischen Partei Deutschlands entdeckt und zusammen mit ihr einen Friedens- und Freundschaftsvertrag mit der UdSSR, der Union der Sozialistischen Sowjet Republiken aushandelt?
Nun. Solche Bestrebungen sind aus der (west-)deutschen Politik jedenfalls nicht bekannt. Eher ganz im Gegenteil. Notorische Demokratieallergie, Kommunistenhass und Russophobia bilden seit ihrer Gründung das Rückgrat der BRD-Außen- und Innenpolitik. „In über 20 Jahren ihrer Tätigkeit prägten die im Braunbuch beispielhaft genannten schwerbelasteten Nazi den Charakter dieses Bonner Staates. Sie taten alles, um große Teile der nachrückenden Generation von Politikern, Juristen, Diplomaten, Offizieren, Wirtschaftlern und Beamten im gleichen Ungeist zu erziehen.“(9)
Posttraumatische Verdrängung der Schuld
Ehrlichen Herzens vom 08. oder 09. Mai als „Tag der Befreiung“ zu sprechen, kommt altbundesdeutschen Politikern bis heute einfach nicht über die Lippen. Jahrzehntelang war im Zusammenhang mit der militärischen Kapitulation Deutschlands immer nur ganz unverblümt von „Zusammenbruch“, „Untergang“ oder „Katastrophe“ die Rede. Allein diese Formulierungen entlarven schon den wahren Charakter dieser Gesellschaft, die man mit unnachgiebiger, alliierter Waffengewalt niederringen musste, um den von ihr begangenen Massen- und Völkermord endlich zu beenden. „Es gab ja keine anderen, die das konnten“, lautet bis heute die stereotype Antwort westdeutscher „Demokraten“, wenn man sie fragt, warum die sogenannte „freiheitlich-demokratische Grundordnung“ in der BRD, mehrheitlich von Altfaschisten aufgebaut worden ist. Die massenhafte Verteilung sogenannter „Persilscheine“, den Bestätigungsurkunden millionenfach positiv beschiedener Entnazifizierungsverfahren, macht aus fanatischen Ideologen aber noch lange keine lupenreinen Demokraten, auch wenn es ihnen offiziell beglaubigt und amtlich bestätigt wird.
Wie wir noch sehen werden, ist die Schutzbehauptung „es gab ja keine anderen, die das konnten“ einerseits nichts weiter, als die posttraumatische Verdrängung der eigenen Schuld nicht aufgearbeiteter faschistischer Vergangenheit und andererseits der oftmals rein intuitive Widerwille sich von prägnanten Kerngedanken der faschistischen Herrenrassen-Ideologie zu trennen, die man nach Kriegsende genauso manipulativ wie erfolgreich in die sogenannte „westliche Werte-Ideologie“, der modernen Form der alten, westlichen „Weltherrschafts-Ideologien“ transformiert hat. Dieser braune Schatten prägt die (west-)deutsche Gesellschaft bis in die Gegenwart auf sämtlichen gesellschaftlichen Ebenen. Dass es durchaus auch hätte ganz anders gehen können, beweist die zum Westen völlig konträre Nachkriegsentwicklung in der SBZ, der „Sowjetischen Besatzungszone“, in aller Deutlichkeit.
Quellen:
1 https://archive.org/stream/braunbuchBRD/braunbuch_djvu.txt S.31
2 Ebenda S. 40
3 Ebenda S. 36 / 37
4 Ebenda S. 58 / 59
5 Quelle: Ernst Klee, „Das Personenregister zum Dritten Reich“, 5. Auflage, April 2015, erschienen bei FISCHER Taschenbuch, Frankfurt am Main, November 2005, Herausgegeben von Walter H. Fehle, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 5
6 Ebenda, Einbandtext.
7 Ebenda, S. 11
8 Ebenda, S.698
9 https://archive.org/stream/braunbuchBRD/braunbuch_djvu.txt
Vorwort zur 3. Auflage S. 3