Der unter maltesischer Flagge fahrende Frachter „Ruby“
hat 20.000 Tonnen Ammoniumnitrat an Bord. Wie das Portal t-online berichtet,
stammt die Ladung aus dem nordrussischen Hafen Kandalakscha.
Als die „Ruby“ Anfang September in einen Sturm geriet und um Einlass in den norwegischen Hafen von Tromsø bat, um Reparaturen durchzuführen, wurde der Frachter von den norwegischen Behörden abgewiesen, nachdem sie das Schiff untersucht hatten. Verweigert wurde auch die Einfahrt in den litauischen Hafen Klaipeda.
Die „Ruby“ wird von einer libanesisch-syrischen Firma betrieben, Es besteht der Verdacht, dass der Frachter Teil von Russlands „Schattenflotte“ sein könnte, die dazu dient, westliche Sanktionen zu umgehen, stellt t-online fest.
Ammoniumnitrat ist eine Chemikalie, die sowohl als Düngemittel als auch zur Herstellung von Sprengstoff verwendet wird. 2020 explodierten 2750 Tonnen von diesem Stoff im Hafen von Beirut, dabei kamen mehr als 200 Menschen ums Leben. Gegenüber dem Magazin „Newsweek“ warnte der Sprengstoffexperte Roland Alford: „Wenn dieses Schiff explodieren würde, wäre das der bei Weitem größte Unfall mit Ammoniumnitrat in der Geschichte.“
Peter Hald von der Universität Aarhus bewertet die Gefahr einer Explosion dagegen als gering. „Das ist das Gute an Ammoniumnitrat. Es ist eigentlich ziemlich schwer zu entzünden“, so Hald im Interview mit dem dänischen Sender „DR“.
Derzeit befindet sich die „Ruby“ auf ihrem Weg Richtung Süden entlang der norwegischen Küste, berichtet t-online. Der Frachter blieb unter strenger Beobachtung, da er an bedeutenden Einrichtungen der norwegischen Marine und der Ölindustrie vorbeifuhr.