Die ostasiatische Inselrepublik Taiwan ist von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Das Beben trat am Mittwochmorgen wenige Kilometer in der Provinz Hualien, einer dünn besiedelten Bergregion im Osten des Landes, auf. Die Wetterbehörde registrierte an der südöstlichen Küste der Insel bei der Stadt Hualien in einer Tiefe von 15,5 Kilometern eine Bebenstärke von 7,2. Die Erdbebenwarte in den USA gab eine Stärke von 7,4 in dem Gebiet an.
Nach offiziellen Angaben sind mindestens neun Menschen ums Leben gekommen und 820 verletzt worden, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. Mindestens 127 sind demnach in Tunneln oder Gebäuden eingeschlossen. Unter ihnen befinden sich nach offiziellen Angaben auch zwei deutsche Staatsbürger. Sie sollen sich im Chongde-Tunnel, der im Taroko-Nationalpark liegt, befinden. Zum Zustand der beiden machte die Behörde zunächst keine Angaben.
Der Nationalpark liegt nördlich der Stadt Hualien, in der das Beben schwere Schäden anrichtete. Das taiwanische Fernsehen zeigte Bilder von zusammengestürzten Gebäuden in Hualien unweit des Epizentrums des Bebens. Auf Fotos war zu sehen, wie ein mehrstöckiges Haus einsackte und in Schieflage geriet. Im nördlich gelegenen Neu-Taipeh stürzte ein Lagerhaus ein und verletzte dabei drei Menschen, wie mehrere Medien berichteten. Die beiden Atomkraftwerke des Landes seien nicht beeinträchtigt
Zuletzt wurde Taiwan im September 1999 von einem Beben der Stärke 7,3 getroffen. Damals kamen mehr als 2400 Menschen ums Leben. Taiwan liegt in einer erdbebengefährdeten Zone auf der Grenze der eurasischen Platte und der philippinischen Meeresplatte.