Regen, Wind, Schmutz: All dem soll Outdoor-Kleidung im Idealfall trotzen. Sogenannte Pfas können dafür sorgen. Was steckt dahinter – und warum sollte man auf Pfas dennoch besser verzichten?
Pfas: Das ist die Abkürzung für Per- und polyfluorierte Chemikalien. Sie helfen, Textilien wasser-, schmutz- und fettabweisend zu machen. Das macht sie ideal für Outdoor-Kleidung. Ob nun Regen auf der Fahrradtour oder Wandern in den Bergen – die Jacke mit PFAS bleibt möglichst sauber und trocken.
Das klingt erst mal gut. Doch Pfas, die auch Ewigkeitschemikalien genannt werden, sind sehr langlebig. Bis sie sich in der Umwelt abgebaut haben, können bis zu 1000 Jahre vergehen. Und einige reichern sich in verschiedenen Organismen an, bis hin zum Menschen.
Laut Luise Körner vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wurden einige Pfas mit verschiedenen Erkrankungen in Verbindung gebracht, wie Erkrankungen des Hormonsystems, Schilddrüsenerkrankungen, Lebererkrankungen und einer verringerten Impfwirkung bei Kindern.
Auf Hersteller-Aussagen achten
Eine gute Nachricht: „Es ist keine notwendige Anwendung im Fall von Outdoor-Jacken und es gibt tatsächlich Alternativen“, sagt Körner. Oft lohnt sich schon ein Blick auf das Label, denn viele Hersteller kennzeichnen ihre Produkte, wenn sie Pfas-frei sind.
Vorsicht beim Imprägnieren
Nur was, wenn man schon Kleidungsstücke hat, die Pfas enthalten? Sollte man sie dann vielleicht am besten wegschmeißen? Luise Körner zufolge nicht unbedingt: „Wenn man schon seit ein paar Jahren so eine Jacke hat und sie ein paar Mal gewaschen hat, dann ist es tatsächlich besser, man behält sie und trägt sie. Einfach seine Kleidung wegzuschmeißen, löst das Problem nicht und ist auch nicht nachhaltig.“ Entsorgt man die Jacke doch nach langem Tragen, gehört sie in den Restmüll.
Übrigens: Auch beim Imprägnieren von Kleidung ist Vorsicht geboten. Viele Imprägniersprays enthalten PFAS. Die Chemikalien werden beim Einsprühen nicht nur auf der Kleidung, sondern auch in der Luft verteilt. Das heißt, wir atmen sie ein.
Und auch in anderen Produkten können Pfas enthalten sein, in Koch-, Back- und Bratgeschirr etwa oder in Kosmetik. Achten Sie auch hier auf Aussagen wie „Frei von Pfas“. Hilfreich kann zudem die App ToxFox des BUND sein, mit der man etwa den Strichcode von Kosmetikprodukten scannen kann und dann die Inhaltsstoffe angezeigt bekommt.