Das Auswärtige Amt hat am Donnerstag mehrere laufende Verfahren gegen eigene Mitarbeiter wegen Visa-Vergabe auf der Grundlage gefälschter Antragspapiere bestätigt. Wie es hieß, handle es sich um „Einzelfälle“. Damit reagierte das Ministerium auf Recherchen des Nachrichtenmagazins „Focus“.
Wie das Auswärtige Amt mitteilte, gehe es in den drei bekannten Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaften Berlin und Cottbus um Einzelfälle, in denen es Fragen zu den bei der Einreise genutzten Dokumenten gebe. Auf die ihm bekannten Einzelfälle habe das Auswärtige Amt „mit organisatorischen Maßnahmen reagiert“.
„So sollen Mitarbeiter in deutschen Botschaften und Konsulaten dienstlich angewiesen haben, Antragstellern mit unvollständigen oder offensichtlich gefälschten Papieren die Einreise in die Bundesrepublik zu genehmigen“, schreibt das Magazin“. „Auf diesem Weg sollen binnen der vergangenen fünf Jahre mehrere Tausend Personen eingereist sein.“ Besitzer der fragwürdigen Papiere sollen in erster Linie Syrer, Afghanen und Türken sowie Pakistaner und Bürger einiger afrikanischer Staaten gewesen sein.