Die zwei Jahre langen Verhandlungen über ein Pandemieabkommen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind vorerst ohne Ergebnis geblieben. Ursprünglich hatten sich die 194 Mitgliedsländer der UN-Organisation das Ziel gesetzt, ein Dokument nächste Woche bei der Jahrestagung der WHO in Genf anzunehmen.
Die Verhandlungen waren als Reaktion auf das Chaos initiiert worden, das bei der Corona-Pandemie ausgebrochen war. Das Abkommen soll die Möglichkeit bieten, dass alle Länder im Falle einer neuen Pandemie rechtzeitig mit allem Nötigen, einschließlich Impfstoffe, versorgt werden.
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bekundete jedoch Optimismus und äußerte die Hoffnung, die Arbeit an dem Abkommen in Zukunft fortsetzen zu können.
„Das ist kein Scheitern“, sagte er den Delegierten am Freitagabend in Genf. „Ihr habt wirklich viel geschafft, ihr seid weit gekommen.“ Nun gehe es darum, dass bisher Erreichte weiterzuführen.
„Die Welt braucht noch immer ein Pandemieabkommen, und die Welt muss vorbereitet sein“, betonte der WHO-Chef.
Laut WHO-Schätzungen seien bei der Corona-Pandemie bis zu 20 Millionen Menschen gestorben, und fast jeder Mensch auf der Welt sei in irgendeiner Weise von den Auswirkungen des Virus betroffen gewesen, stellte er fest.
Auch der Co-Vorsitzende des Gremiums, Roland Driece, meinte, eine Einigung könnte „in den kommenden Jahren“ erzielt werden.
Wie tagesschau.de berichtet, herrschte die den Verhandlungen Uneinigkeit unter anderem bei den Themen Pandemie-Prävention und Finanzierung, speziell bei dem Thema, in welchem Umfang Medikamente oder Impfstoffe gratis oder zu günstigen Preisen für ärmere Länder zur Verfügung gestellt werden sollen.