Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller hat den
Oscar als beste Hauptdarstellerin zwar verpasst, spielt aber im besten
internationalen Film des Jahres – „The Zone of Interest“ – die weibliche
Hauptrolle. Großer Gewinner bei den 96. Oscars wurde mit
sieben Auszeichnungen das historische Epos „Oppenheimer“.
Der deutschsprachige britische Film „The Zone of Interest“ mit Hüller als Frau des Auschwitz-Kommandanten Höß (gespielt vom deutschen Schauspielkollegen Christian Friedel) gewann in der Sparte für den besten ausländischen Film.
Die Sandra Hüller (45) war auch als beste Hauptdarstellerin nominiert, was seit mehr als 80 Jahren keiner Deutschen mehr gelungen war. Im französischen Justizdrama „Anatomie eines Falls“ spielt sie vielsprachig eine Schriftstellerin, die sich vor Gericht wegen Mordverdachts an ihrem Ehemann verantworten muss.
Die Auszeichnung ging allerdings an Emma Stone für ihre Leistung in der grotesken Komödie „Poor Things“. Es ist Stones zweiter Oscar nach 2017, damals für „La La Land“. „Poor Things“ von Giorgos Lanthimos holte insgesamt vier Auszeichnungen, etwa für Kostüm- und Maskenbild. Die Auszeichnung für die beste Nebendarstellerin erhielt Da’Vine Joy Randolph für ihre Rolle im Drama „The Holdovers“.
Der Historienfilm „Oppenheimer“ über den Physiker J. Robert Oppenheimer, der zur Atombombe forschte, holte sieben Oscars, unter anderem die Auszeichnung als Bester Film, den Regiepreis für Christopher Nolan sowie zwei Schauspielpreise: Cillian Murphy wurde als bester Hauptdarsteller, Robert Downey Jr. als bester Nebendarsteller geehrt.
Während der Verleihung wurde mehrfach an aktuelle politische Krisen erinnert. Regisseur Jonathan Glazer ging in seiner Dankesrede auf den Gaza-Krieg ein. Als bester Dokumentarfilm wurde die Produktion „20 Tage in Mariupol“ ausgezeichnet, die die Erlebnisse von AP-Journalisten in der ukrainischen Hafenstadt unter russischer Belagerung zeigt und die derzeit in der ARD-Mediathek abrufbar ist.