Der zuständige schwedische Staatsanwalt Mats Ljungqvist will das Verfahren zu der Sabotage an den Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 offenbar in Kürze einstellen. Das berichteten „Süddeutscher Zeitung“, NDR, WDR und „Zeit“ am Dienstag unter Berufung auf schwedische Medien. Offenbar konnten die schwedischen Behörden demnach in ihrem Land keine konkreten Tatverdächtigen ausmachen.
In der schwedischen Zeitung „Expressen“ hatte Ljungqvist am Montag angekündigt, in den kommenden Tagen eine Entscheidung in der Angelegenheit treffen zu wollen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft werde dieser Entschluss voraussichtlich am Mittwoch fallen.
Ljungqvists Entscheidung soll dabei ausschließlich die schwedischen Ermittlungen betreffen. Nach Ansicht einiger Medien könnten die deutschen Behörden von dem schwedischen Schritt profitieren, weil die Schweden ihnen im Anschluss ihre Beweismittel zur Verfügung stellen könnten, so das Magazin „Focus“.
Nach mehreren Explosionen in der Nähe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm am 26. Oktober 2022 waren vier Lecks an drei der insgesamt vier Leitungen der Nord-Stream-Pipelines entdeckt worden. Im November 2022 bestätigte Ljungqvist, dass es sich um Sabotage handelte.
„In einem gemeinsamen Brief an den Weltsicherheitsrat schrieben die UN-Botschaften Deutschlands, Dänemarks und Schwedens im Sommer 2023, die Ermittler hätten Sprengstoffspuren auf einer verdächtigen Segeljacht entdeckt“, stellt dpa fest. „Diese soll demnach zum Transport des bei der Sabotage eingesetzten Sprengstoffs genutzt worden sein.“