Die Lebenserwartung im globalen Durchschnitt über die Geschlechter hinweg laut einer aktuellen internationalen Studie vom Fachblatt „The Lancet“ von 73,6 Jahren im Jahr 2022 auf 78,2 Jahre zur Mitte des Jahrhunderts steigen.
Wie es im Magazin heißt, berücksichtigen die Schätzungen neben Gesundheitsdaten auch Angaben zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum Bildungsgrad der Bevölkerung. Dementsprechend soll der Anstieg in Ländern mit einer derzeit niedrigeren Lebenserwartung am größten sein, weil dort eine Verbesserung der medizinischen Versorgung zu erwarten sei. Die veröffentlichten Schätzungen seien „ein Hinweis darauf, dass Ungleichheiten in Bezug auf Gesundheit zwischen den einkommensstärksten und einkommensschwächsten Regionen zwar bestehen bleiben, aber kleiner werden“, zitiert das Blatt Studienleiter Chris Murray vom US-amerikanischen Institute for Health Metrics and Evaluation (INHE) in Seattle.
Der lebenszeitgewinn soll bis zum Jahr 2050 4,5 Jahre bei den Männern und 4,2 Jahre bei den Frauen betragen.
Ein Wermutstropfen dabei: Die Anzahl der Jahre, die ein Mensch im Schnitt in gutem Gesundheitszustand verbringt, dürfte laut den Schätzungen weniger stark steigen, von 64,8 Jahren im Jahr 2022 auf 67,4 Jahre im Jahr 2050. Das führt dazu, dass Menschen zwar deutlich älter werden, aber mehr Jahre bei schlechter Gesundheit leben.
In Deutschland wird der Effekt weniger spürbar sein als im globalen Durchschnitt, weil die Deutschen jetzt schon ein vergleichsweise hohes Alter erreichen: Bei Frauen steigt die Lebenserwartung von 83,8 Jahren im Jahr 2022 auf 85,0 Jahre im Jahr 2050, bei Männern von 79,2 auf 81,6 Jahre.