Technischer Fehler oder Abschuss? – Russland verliert strategischen Langstreckenbomber Tu-22M3

Russlands Verteidigungsministerium hat am Freitagmorgen den Absturz eines strategischen Langstreckenbombers vom Typ Tu-22M3 in der südrussischen Region Stawrpol bekanntgegeben. Wie es in der Mitteilung hieß, sei es auf dem Rückflug der Maschine von einem Kampfeinsatz geschehen. Das Flugzeug hatte keine Munition an Bord und stürzte in einer unbewohnten Gegend ab, teilte die Behörde mit. Als Ursache wird ein technischer Fehler vermutet.

shutterstock/JetKat

Drei der vier Besatzungsmitglieder überlebten den Vorfall und wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Der vierte Pilot sei ums Leben gekommen, teilte der Gouverneur von Stawropol mit.  

Indessen behauptete ein Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, der Überschalljet Tu-22M3 sei abgeschossen worden: Im Zusammenwirken mit dem Verteidigungsnachrichtendienst sei es erstmals gelungen, einen strategischen Langstreckenbomber des Typs Tu-22M3 abzuschießen. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben allerdings nicht.

Die nordkaukasische Region Stawropol grenzt an Georgien. Sollte die ukrainische Version stimmen, hätte sich der Abschuss mehrere hundert Kilometer hinter der Frontlinie in der Ukraine ereignet.

„Die Maschinen sind in der Nato auch als ‚Backfire‘ bekannt, können Geschwindigkeiten von mehr als 2300 Kilometern pro Stunde erreichen, weite Strecken zurücklegen und Langstrecken-Lenkwaffen oder Bomben abwerfen. Erstmals wurde das Modell in den Sechzigerjahren gebaut“, schreibt das Magazin „Der Spiegel“ im Zusammenhang mit dem Vorfall. „Sie können auf Ziele aus weiter Entfernung abgeschossen werden und einige Hundert Kilometer überbrücken. Die Kombination solcher Marschflugkörper mit den Backfire-Bombern macht es dem russischen Militär maßgeblich möglich, eine sichere Strategie zu verfolgen, bei der die Maschinen selbst außerhalb der Reichweite von ukrainischer Flugabwehr bleiben und keinerlei feindliches Gebiet überfliegen.“

  • Related Posts

    Buchmesse mit Weitblick – „Seitenwechsel“ in Halle/Saale

    „Seitenwechsel“: Zwischen Antifa, Fürstin und Kaffeefahrt gerät der Autor in eine Mischung aus politischer Aufgeregtheit und alter Buchmesse-Routine. Ein Beitrag von Martin Sell „Reden Sie, mit wem Sie wollen …“,…

    Zwangsbeiträge sind kein Naturgesetz

    Man darf nicht mal mehr ungestört von Zwangsbeiträgen sprechen, ohne dass man gleich nach rechts eingeordnet wird. Von denen, die von den Zwangsbeiträgen nicht schlecht leben. Ein Beitrag von Roberto…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    You Missed

    Der Bundestag, die „Desinformation“ und die „Kriegstüchtigkeit“

    • November 22, 2025
    • 5 views

    Die Russen wollen unsere Kohle – Achtung Satire!

    • November 21, 2025
    • 6 views
    Die Russen wollen unsere Kohle – Achtung Satire!

    Meinungsfreiheit auf schweizerisch

    • November 21, 2025
    • 10 views
    Meinungsfreiheit auf schweizerisch

    Nie wieder Krieg! Die UN-Charta, Teil 3 – Verhandeln und nicht Schießen

    • November 21, 2025
    • 10 views
    Nie wieder Krieg! Die UN-Charta, Teil 3 – Verhandeln und nicht Schießen

    Frau Weidel in der CDU

    • November 20, 2025
    • 47 views
    Frau Weidel in der CDU

    Ist der Ruf erst ruiniert…

    • November 19, 2025
    • 8 views
    Ist der Ruf erst ruiniert…