Eine deutliche Mehrheit der Wahlberechtigten in Sachsen, Thüringen und Brandenburg sieht Ostdeutschland gegenüber dem Westen der Republik im Hintertreffen. 60 Prozent der Befragten stimmten in einer Umfrage des Instituts YouGov der Aussage «Die Lebensbedingungen in Westdeutschland sind deutlich besser als in Ostdeutschland» voll und ganz oder eher zu. 30 Prozent votierten dagegen mit überhaupt oder eher nicht.
Das Institut befragte nach eigenen Angaben zwischen dem 9. und 16. August 1.898 Wahlberechtigte in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Damit sind die Zahlen laut YouGov repräsentativ für die Befragten als Gruppe, nicht einzeln in den drei Bundesländern.
Für 77 Prozent der Befragten haben Westdeutsche Vorurteile gegenüber Ostdeutschen. 45 Prozent sehen auch Vorurteile des Ostens gegenüber dem Westen. 46 Prozent sehen diese Vorurteile überhaupt oder eher nicht.
In der Zuwanderung sehen 51 Prozent der Befragten in den drei ostdeutschen Ländern eine Belastung, nur 22 Prozent betrachten sie als notwendig für die Sicherung des Wohlstandes. Als wichtigstes Thema für die Menschen vor Ort wird mit 35 Prozent Einwanderung und Asylpolitik genannt.
68 Prozent der Menschen sind sehr oder eher unzufrieden mit dem Zustand der Demokratie in Deutschland. 35 Prozent wollen eine Zusammenarbeit anderer Parteien mit der AfD vollständig ausgeschlossen sehen. 26 Prozent plädieren dafür, die Zusammenarbeit aktiv zu suchen. Ein Drittel der Befragten will die Kooperation je nach Fall in Erwägung gezogen wissen.
Die Spitzenpolitiker in den drei Ländern kommen in der Umfrage auf sehr unterschiedliche Bewertungen. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wird von 41 Prozent der Wahlberechtigten sehr oder eher positiv gesehen, 37 Prozent bewerten ihn sehr oder eher negativ. Thüringens Regierungsspitze Bodo Ramelow (Linke) wird von 37 Prozent sehr oder eher positiv gesehen, bei den negativen Varianten sind es 38 Prozent. Dietmar Woidke (SPD) in Brandenburg hat 24 Prozent der Befragten auf der positiven Seite, 23 Prozent bewerten ihn sehr oder eher negativ.
(red/dpa)