Eine Analyse der US-Geheimdienste widerspricht der westlichen Kriegshysterie gegenüber Russland. Das wird als „hartnäckiger und fähiger Gegner“ gesehen. Zugleich wird in westlichen Staaten weiter vor einem möglichen russischen Angriff gewarnt.
„Russland ist mit ziemlicher Sicherheit nicht an einem direkten militärischen Konflikt mit den Streitkräften der USA und der Nato interessiert“, haben die US-Geheimdienste festgestellt. Sie schreiben das in ihrem am 11. März vorgestellten Jahresbericht über die möglichen Bedrohungen für die USA. Den gibt das Office of the Director of National Intelligence, heraus, in dem alle 18 US-Geheimdienste zusammengeschlossen sind.
Weiter heißt es darin zu Russland, dieses werde seine „asymmetrischen Aktivitäten unterhalb der Schwelle fortsetzen, die es als Schwelle für einen militärischen Konflikt auf globaler Ebene ansieht“. Die US-Geheimdienste beschreiben ihrem gemeinsamen Bericht Russland als „hartnäckigen und fähigen Gegner in einer Vielzahl von Bereichen“.
Moskau wolle seine Interessen weltweit durchsetzen, wird festgestellt und ihm vorgeworfen, „die Vereinigten Staaten und den Westen zu untergraben“. Die russischen Interessen würden „auf konkurrierende und manchmal konfrontative und provokative Weise“ verfolgt.
Unter anderem wird immer wieder erklärt, dass Russland in Folge des Krieges in der Ukraine und der antirussischen Sanktionen wirtschaftlich geschwächt sei. So werde sich das russische Militär infolge der „umfangreichen Verluste an Ausrüstung und Personal“ in der Ukraine „über mehrere Jahre hinweg erholen“ müssen.
Zu den Nuklearwaffen stellen die US-Geheimdienste fest, Moskau betrachte diese „als notwendig für die Aufrechterhaltung der Abschreckung und die Erreichung seiner Ziele in einem potenziellen Konflikt mit den Vereinigten Staaten und der Nato und sieht darin den ultimativen Garanten für die Russische Föderation“. Zwar wird die „Sorge, dass Putin Atomwaffen einsetzen könnte“, erwähnt, aber ein konkreter Hinweis auf eine solche reale Gefahr wird nicht gebracht.
Auch die Behauptungen, Moskau wolle wie „seit Jahrzehnten“ die US-amerikanische Präsidentschaftswahl auch in diesem Jahr beeinflussen, werden wieder vorgebracht. Ähnliche Vorwürfe in der Vergangenheit wie „Russiagate“ 2016 erwiesen sich im Konkreten als Propaganda-Kampagne der US-Demokraten gegen Donald Trump.
Zeitgleich zu dem US-Geheimdienstbericht begründen Politiker aus Nato-Ländern ihre Aufrüstungs- und Kriegspolitik mit einem angeblich in den nächsten Jahren drohenden Angriff Russland. So berichteten deutsche Medien jüngst über Geheimdienstanalysen für die Bundesregierung, wonach Russland ab 2026 „Teilgebiete der Nato“ wie das Baltikum oder Finnland angreifen könnte.
„Geheimdienstkreise“ hätten die Regierung gewarnt, „dass sich Moskau auf einen grundsätzlichen Konflikt mit dem Westen einstelle“, heißt es. Zuvor hatten bereits eine Reihe von deutschen Militärexperten behauptet, Russland werde nach einem Sieg in der Ukraine die Nato angreifen.
Ebenso wurde kürzlich gemeldet, der litauische Geheimdienst warne, dass sich Russland auf eine langfristige Konfrontation mit der Nato vorbereite.