Die Europäische Kommission hat die Eröffnung eines Verfahrens gegen den Facebook- und Instagram-Mutterkonzern Meta angekündigt. Es gebe die Befürchtung, dass die Gestaltung der Dienste einschließlich ihrer Algorithmen bei Kindern ein Suchtverhalten auslösen könnten, teilte die Brüsseler Behörde am Donnerstag mit.
Nach Ansicht der EU-Kommission überprüfe Meta womöglich nicht ausreichend, ob es sich bei den Nutzern um Minderjährige handele, hieß es in der Erklärung. Nicht angemessen seien auch die Vorkehrungen zum Schutz der Privatsphäre der User.
Wegen Mängeln beim Jugendschutz haben bereits mehr als 40 US-Bundesländer den Konzern Meta verklagt.
Meta habe offenbar nicht genug getan, um „das Risiko negativer Auswirkungen auf die körperliche und seelische Gesundheit junger Europäer auf seinen Plattformen Facebook und Instagram zu mindern“, zitieren deutsche Medien Binnenmarktkommissar Thierry Breton. Ein ähnliches Verfahren läuft gegen die Videoplattform Tiktok.
Der Konzern hatte bereits bessere Vorkehrungen angekündigt, berichtet die Tageszeitung „Die Welt“. So soll etwa das Verbreiten von Nacktaufnahmen von Kindern und Jugendlichen eingedämmt werden, die nicht selten zur Erpressung missbraucht werden. Dazu wolle Meta KI-Softwafe einsetzen.
Sollte Meta die Vorwürfe nicht ausräumen, drohen Strafen in Höhe von bis zu einem Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.
Anfang Mai hatte die EU-Kommission bereits ein weiteres Verfahren gegen Meta eingeleitet. Dabei ging es um das Verbreiten von Falschinformationen zu der Anfang Juni anstehenden Europawahl.
Im Rahmen der Verfahren drohen dem Konzern Strafen in Höhe von bis zu einem Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.