War die Warnung konkret? –Streit um Crocus-Anschlag und „Urgent“-Nachricht

Die US-Sicherheitsbehörden haben laut der „Washington Post“ die russische Seite konkret vor einem möglichen Terroranschlag auf die Konzernhalle Crocus City Hall bei Moskau gewarnt. Die Zeitung beruft sich auf nicht genannte Quellen in der US-Regierung. Zwei Wochen vor dem Terrorakt soll Moskau die Warnung aus den USA bekommen haben, in der dieses Objekt als wahrscheinliches Ziel des geplanten Terroraktes genannt wurde. Auch der IS-Ableger Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK) sei darin als wahrscheinlicher Ausführer des geplanten Terroraktes genannt worden.

shutterstock/Studio MDF

Der Bericht der „Washington Post“ widerspricht allerdings Angaben des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR. Sergej Naryschkin, Der Chef der Behörde bestätigte zwar der Nachrichtenagentur Interfax, dass der russische Inlandsgeheimdienst FSB von den USA gewarnt worden sei. „Aber unsere russischen Kollegen sagen, dass die Informationen zu allgemein waren und nicht erlaubten, die Personen zu finden, die an diesem schrecklichen Verbrechen beteiligt waren“, sagte er.

Auch die russischen Nachrichtenagenturen Tass und RIA Novosti dementierten den Bericht der „Washington Post“ unter Berufung auf die Sicherheitsbehörden des Landes.

Zugleich behauptete der namhafte amerikanische Enthüllungsjournalist Seymour Hersh seinerseits, die CIA hätte Russland vor der Vorbereitung eines Terroraktes gegen Crocus City Hall mit einem „Urgent“-Vermerk benachrichtigt. „Es gab mehrere Warnungen bei den Kontakten zwischen den Sicherheitsdiensten“, schrieb er in seinem Internetportal Subsack. „Mindestens eine Meldung wurde als ‚dringend‘ vermerkt und von der CIA vor dem Konzert an die russische Seite gesandt.“

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