In den nächsten zwei bis drei Jahren will Warschau mehr als 27 Millionen Euro für Bombenschutz und andere Sicherheitsmaßnahmen ausgeben.
Die Bemühungen, das Zivilschutzpotenzial der Stadt zu erhöhen, sind Teil des Programms „Warschau schützt“, sagte am Mittwoch Warschaus Bürgermeister Rafał Trzaskowski auf einer Pressekonferenz, an der auch Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz teilnahm. Über 27 Millionen Euro seien für die „Verbesserung der Sicherheit“ vorgesehen, „und wir sind bereit, mehr Geld für diesen Zweck auszugeben“, so der Bürgermeister. Darüber berichtet das Portal Euractiv. Auslöser für die Vorbereitungen sei der Krieg in der Ukraine. Als Nato-Mitglied verstärkt Warschau, die Hauptstadt eines Nachbarlandes, sein Verteidigungspotenzial für den Fall eines militärischen Angriffs.
Die Ankündigung folgte demnach der Veröffentlichung eines Berichts des Obersten Rechnungshofes Polens über die Bereitstellung von Bombenschutzräumen im Land. Der Bericht weist darauf hin, dass es an grundlegenden Vorschriften für Schutzräume mangele, einschließlich der erforderlichen Ausrüstung und der technischen Anforderungen.
Nach Angaben der Feuerwehr können weniger als vier Prozent der polnischen Bevölkerung im Falle eines Bombenangriffs mit einem Schutzraum rechnen. Das Programm der Stadt umfasse die Organisation von Bombenschutzräumen, die Bereitstellung von zusätzlichen Strom- und Wasseranschlüssen sowie die Entwicklung eines Hochwasserschutzsystems, sagte Trzaskowski.
Nach Angaben des Bürgermeisters könnten in Warschau sieben Millionen Quadratmeter Fläche, einschließlich Tiefgaragen und U-Bahn-Stationen, als Schutzräume genutzt werden. Das Rathaus werde auch mit der Regierung zusammenarbeiten, um Evakuierungszonen zu markieren und die notwendige medizinische Infrastruktur vorzubereiten.