Die Nato hat auf ihrem Luftwaffenstützpunkt im nordrhein-westfälischen Geilenkirchen die zweithöchste Warnstufe ausgerufen. Wie ein Sprecher des in der Nähe von Aachen gelegenen Stützpunkts mitteilte, seien alle Mitarbeiter, die nicht für den Einsatz benötigt würden, als Vorsichtsmaßnahme nach Hause geschickt worden. Hintergrund seien nachrichtendienstliche Informationen, die auf eine mögliche Bedrohung hinwiesen.
«Dies ist kein Grund zur Besorgnis und eine reine Vorsichtsmaßnahme, um sicherzustellen, dass wir unsere kritischen Operationen fortsetzen können», sagte der Sprecher der Air Base. Nähere Angaben zu den Umständen, die zu der Erhöhung der Warnstufe führten, machte er auf Nachfrage nicht.
Die nun geltende Sicherheitsstufe Charlie bedeutet, dass ein Zwischenfall eingetreten ist oder Erkenntnisse vorliegen, dass irgendeine Form von terroristischen Aktionen gegen das Bündnis sehr wahrscheinlich ist.
Die Polizei bestätigte am Donnerstagabend einen laufenden Einsatz. Weitere Details würden nicht mitgeteilt, auch nicht die Zahl der Einsatzkräfte.
In Geilenkirchen ist das fliegende Frühwarnsystem Awacs der Nato stationiert. 14 umgebaute Boeing-707-Maschinen überwachen den Luftraum mit dem Ziel der Früherkennung möglicher Gefahren und der Vorwarnung des Bündnisses. Der Verband hat an zahlreichen Einsätzen teilgenommen, etwa auf dem Balkan und in Afghanistan. Nach dem Ausbruch des Ukraine-Konflikts wurden die Maschinen zeitweise nach Rumänien verlegt.
Die Maschinen haben eine Reichweite von 9250 Kilometern und können andere Luftfahrzeuge in mehr als 400 Kilometern Entfernung orten und identifizieren.
Vor einer Woche waren in Geilenkirchen suspekte Aktivitäten beobachtet worden. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurde zwischenzeitlich jemand im Umfeld des Flughafens für Befragungen in Gewahrsam genommen, der Verdacht gegen die Person habe sich aber nicht erhärtet.
(red/dpa)