AfD-Chefin Alice Weidel hat Vorwürfe zurückgewiesen, wonach ihre Partei eine zu enge Beziehung zum Kreml unterhalte. „Mir ist es einfach wichtig, dass hier eine sehr ausgewogene Sicht auf die Dinge nicht verwechselt wird mit einer angeblichen Nähe zum russischen Präsidenten“, sagte Weidel der Deutschen Presse-Agentur.
Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt sagte Weidel, die als Co-Vorsitzende gemeinsam mit Tino Chrupalla die Partei und die Bundestagsfraktion leitet: „Die Glorifizierung einer Kriegspartei und die Dämonisierung der anderen Seite bringt uns zu keiner Lösung.“ Sie würde sich wünschen, „dass die Bundesregierung mehr auf Ausgleich setzt“.
Hans-Thomas Tillschneider, ein AfD-Abgeordneter aus Sachsen-Anhalt, hatte kürzlich im Landtag Putin zur Wiederwahl gratuliert, weil dieser in den vergangenen Jahren „für Stabilität und Wohlstand in Russland gesorgt“ habe, stellt dpa in diesem Zusammenhang fest.
Weidel gab zu, dass die unterschiedliche Sicht auf Russland die Bildung von Fraktionen im rechten Lager nach der Europawahl möglicherweise erschweren werde. „Da ist momentan viel Bewegung drin, auch hinsichtlich der Positionierung zu Russland“, sagte sie im dpa-Gespräch. Die AfD ist derzeit Mitglied der Fraktion Identität und Demokratie (ID), zu der hauptsächlich rechtskonservative Parteien wie die Lega aus Italien und die Rassemblement National aus Frankreich gehören. Es gibt jedoch auch andere rechte Parteien, die der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR) angehören, wie etwa die PiS aus Polen oder die Partei der italienischen Premierministerin Giorgia Meloni, Fratelli d’Italia. Die Einstellung dieser Parteien zum Ukraine-Konflikt und zur Rolle Russlands ist sehr unterschiedlich.