Das FBI ermittelt im Fall eines möglichen Hackerzugriffs auf interne Kommunikation des Wahlkampfteams des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Das bestätigte die US-Bundespolizei, nachdem mehrere Medien entsprechend berichtet hatten.
Bei der „Washington Post“ hieß es, die Behörde untersuche auch eine mögliche Hackerattacke auf das Wahlkampfteam der Demokraten. So werde zu einem mutmaßlichen Angriff auf Wahlkampfberater von US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris ermittelt. Das FBI begann die Ermittlungen demnach im Juni, als Biden noch für das Präsidentenamt kandidierte. Wie die Zeitung berichtete, werde der Iran vom FBI hinter den Hackerangriffen vermutet.
Wie das Nachrichtenportal Politico mitteilt, hatte Trumps Sprecher Steven Cheung von einem Hack gesprochen, nachdem das Portal mehrere E-Mails von einem Absender namens „Robert“ erhalten hatte, die interne Kommunikation des Wahlkampfteams enthielten. Die „Washington Post“ schrieb, die Zeitung sei auf ähnliche Weise kontaktiert worden. Auch die „New York Times“ soll die Mails erhalten haben.
Den US-Medien soll ein 271 Seiten langes internes Dossier über Trumps Vizepräsidentschaftskandidaten J.D. Vance zugespielt worden sein. Solche Dossiers dienen im US-Wahlkampf unter anderem dem Zweck, besser auf politische Angriffe der Gegenseite vorbereitet zu sein, berichtet tagesschau.de.
Laut Politico machte das Trump-Team zunächst „den USA feindlich gesinnte ausländische Akteure“ für den Cyberangriff verantwortlich und zitierte in diesem Kontext eine Gefährdungsanalyse des Microsoft Threat Analysis Center, in der es unter anderem um angebliche Einmischung des Irans in den US-Wahlkampf geht. In dem Bericht heißt es, eine mit den iranischen Revolutionsgarden in Verbindung stehende Gruppe sei ins Konto eines ehemals hochrangigen Mitglieds eines Wahlkampfteams eingedrungen und habe darüber sogenannte Spear-Phishing-E-Mails verschickt.
Microsoft identifizierte keine konkreten Personen oder Parteien hinter den Attacken. Das Trump-Team erbrachte gegenüber Politico ebenfalls keine direkten Beweise für einen Hack durch iranische Akteure.