Aserbaidschan hat Dienstag eine groß angelegte Militäraktion in der überwiegend von Armeniern bewohnten Kaukasus-Region Berg-Karabach begonnen. Nach armenischen Angaben wurden mehrere Städte der Enklave angegriffen.
Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium sprach von einer Anti-Terror-Operation. Die Einsätze richteten sich ausschließlich gegen militärische Ziele. Armenische Streitkräfte in der Enklave sollten entwaffnet werden; hieß es Zivilisten stehe es frei, das Gebiet über humanitäre Korridore zu verlassen.
Vertreter von Armeniern in der Region berichteten ihrerseits, die Hauptstadt Stepanakert und andere Orte stünden unter intensivem Raketen- und Artillerie-Beschuss. Dabei sollen mehrere Zivilisten getötet worden sein. Weiter hieß es, aserbaidschanische Truppen drängten weit in das Gebiet vor, stießen aber auf entschlossenen Widerstand.
Armeniens Regierung warf Aserbaidschan den Versuch einer ethnischen Säuberung vor und verlangte eine Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrats. Armenien erklärte zudem, es gebe keine bewaffneten armenischen Streitkräfte in Berg-Karabach. Russland forderte beide Länder auf, Blutvergießen zu vermeiden und zu einer friedlichen Lösung zurückzukehren.