Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich nach ihren jüngsten Krisengesprächen im Nahen und Mittleren Osten ihrem Pessimismus hinsichtlich der weiteren Entwicklung in dieser Region Ausdruck verliehen. „Die Lage in der Region ist zum Zerreißen“, sagte sie am Rande eines EU-Außenministertreffens in Brüssel. „Die Gräben scheinen tiefer zu werden.“
Man spüre an allen Orten, wie groß die Verzweiflung sei, betonte sie. „Die bittere Realität ist, dass wir nur in kleinsten Schritten vorankommen.”
Auf die Forderungen nach einem Waffenstillstand angesprochen, erklärte Baerbock: „Ich verstehe total den Impuls in dieser furchtbaren Situation, wo unschuldige Kinder, Menschen, Frauen, Mütter, Familien nicht nur so furchtbar leiden, sondern ums Leben kommen.”. Aber Impulse reichten eben nicht aus, um Menschen zu helfen.
Möglich seien gegenwärtig höchstens Feuerpausen, um humanitäre Hilfe für notleidende Zivilisten zu ermöglichen, wird die Ministerin von dpa zitiert. „Es braucht Pausen, wo die Kinder, die apathisch in den Trümmern ihrer Häuser sitzen in Gaza, weil ihre Eltern unter dem Schutt verschüttet sind, wirklich auch erreicht werden können.” Erst in den nächsten Schritten würde man dazu zu kommen, dass Israelis und Palästinenser künftig wirklich in Frieden und Sicherheit leben könnten.
Bei ihrer jüngsten Reise in die Region hatte Baerbock am Freitag und Samstag die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Westjordanland und Israel besucht.