Laut der neuesten „Transfrmationsindex“-Studie der Bertelsmann Stiftung ist die Zahl der demokratisch regierten Staaten unter den Entwicklungs- und Schwellenländern weiter zurückgegangen.
„Zu keinem Zeitpunkt wurden in den vergangenen 20 Jahren so wenige Staaten demokratisch regiert wie heute“, heißt es im Dokument. Die Stiftung untersucht regelmäßig die Entwicklung der demokratischen Institute in 137 Ländern.
Laut diesen Angaben stünden 63 Demokratien zurzeit 74 Autokratien gegenüber. Allein in den vergangenen zwei Jahren seien laut der Studie in 25 Ländern die Wahlen weniger frei und fair abgehalten worden. In 32 Staaten sei die Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit weniger geachtet und in 39 Ländern die Meinungs- und Pressefreiheit stärker eingeschränkt worden.
Zu den 25 „moderaten“ Autokratien zählt die Stiftung Länder wie die Türkei, Algerien, der Irak, Uganda, Nigeria, Jordanien und Singapur. Auf dieser Liste stehen aktuell auch Tunesien, Benin oder El Salvador, die 2022 noch als Demokratien eingestuft worden waren.
In Burkina Faso, Mali und Myanmar registrierte die Stiftung antidemokratische Umstürze. Keine demokratische Opposition werde unter anderem in Ägypten, Sudan, Afghanistan, Iran und Tschad geduldet.
Zugleich verzeichnete die Studie eine positive Entwicklung in puncto Demokratie in Taiwan, Südkorea, Costa Rica, Chile und Uruguay. In der Republik Moldau, Nordmazedonien, Polen, Slowenien und Tschechien hätte es relativ freie Wahlen gegeben, die eine Wende eingeläutet hätten. Das gelte auch für Brasilien, Guatemala und Honduras.
Ferner wird in der Studie auf eine verfehlte Wirtschaftspolitik in vielen Ländern verwiesen: In 83 der 137 Länder herrsche eine massive soziale Ausgrenzung.