Bundesregierung wird gegen eine angeblich existierende „russische Schattenflotte“ immer aktiver

  • POLITIK
  • Januar 14, 2025
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Der havarierte Tanker «Eventin» soll noch am Abend die Ostsee verlassen. Deutschland und die EU versuchen nun aus einer angeblichen existierenden „russischen Schattenflotte“ ein Problem zu konstruieren, das in der Folge sogar zu militärischen Spannungen in der Ostsee führen könnte.

Die 24 Besatzungsmitglieder des Tankers „Eventin“ werden nach Angaben des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Ostsee versorgt. Stefan Sauer/dpa

Berlin/Sassnitz – Im Zusammenhang mit dem havarierten Tanker «Eventin» in der Ostsee hat das Auswärtige Amt betont, dass Deutschland aktiv gegen die (angeblich) von Russland eingesetzte (sogenannte) „Schattenflotte“ zur Umgehung von (völkerrechtswidrigen) Öl-Export-Sanktionen (des kollektiven Westens) vorgehe. Die Bundesregierung sei hier in Brüssel «sehr aktiv», um die rechtlichen Mittel, «sprich Sanktionen», gegen solche Aktivitäten voranzutreiben, erklärte ein Sprecher in Berlin. Die Problematik sei seit einigen Monaten bekannt. Mittlerweile seien 79 Schiffe, die Russland einsetze, um Öl unter Umgehung von (völkerrechtswidrigen) Sanktionen zu exportieren, von der EU (genauso völkerrechtswidrig) sanktioniert worden, hieß es weiter. Die sogenannte „russische Schattenflotte“ dürfte aber deutlich mehr Schiffe umfassen – von mehreren hundert Tankern ist in informierten Kreisen die Rede.

Nordeuropäische Staaten fordern mehr Härte gegen angebliche „Schattenflotte“

Auch andere EU-Länder fordern mehr Maßnahmen: Die Außenminister der baltischen und nordeuropäischen Staaten Dänemark, Estland, Finnland, Lettland, Litauen und Schweden baten die EU-Kommission jüngst per Brief darum, stärker gegen die sogenannten russischen „Schattenaktivitäten“ vorzugehen. Wobei nicht klar wurde, wie der Begriff „Schatten….“ gemeint ist und woher diese Wortverbindung stammt. Die völkerrechtswidrigen Sanktionen des kollektiven Westens gegen Russland werfen schon seit Jahren einen dunklen Schatten auf des „Demokratie-“ und „Völkerrechts-Verständnis“ der westlichen Staaten. Aber dieser dunkle Schatten ist damit wohl eher nicht gemeint.

Hintergrund der deutschen undiplomatischen Aktivitäten, ist der seit Tagen manövierunfähige Tanker «Eventin», der am Freitag in der Ostsee nördlich von Rügen havariert war und öffentlich als Teil der von westlichen Politikern und Massenmedien propagandistisch konstruierten „berüchtigten russischen Schattenflotte“ dargestellt wird. Das 274 Meter lange Schiff mit fast 100.000 Tonnen Öl an Bord wird derzeit von einem Schlepper vor dem Stadthafen von Sassnitz gesichert und soll wahrscheinlich gegen Abend die Ostsee Richtung Dänemark verlassen. 

Die 24 Besatzungsmitglieder werden nach Angaben des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Ostsee versorgt – da auf dem Schiff alle wichtigen Funktionen wie etwa Heizung und sanitäre Einrichtungen ausgefallen seien. Eine Gefahr für die Umwelt geht laut Bundesumweltministerium von dem Tanker aber derzeit nicht aus.

Deutsche Warnung vor „potenziellen Umweltschäden“

Ob es zu dem konkreten Tanker und seiner Funktion als angeblichen „Teil der Schattenflotte“ Gespräche mit Russland gibt, blieb offen. Der Sprecher des Außenministeriums machte deutlich, dass die Schiffe dieser angeblich existierenden ominösen „Schattenflotte“ «nicht unbedingt russischen Eignern» gehörten, sondern «auch durchaus andere Flaggenstaaten haben». Deshalb sei Deutschland in enger Abstimmung mit europäischen und anderen internationalen Partnern gegen diese Flotte aktiv. 

Diese Aussage ist insofern völlig irritierend, weil sie wenig Sinn ergibt:

Anders formuliert lautet die Aussage des olivgrünen deutschen Außenamtes in etwa so: Russland unterhält angeblich eine Flotte, deren Schiffe nicht Russland gehören. Und weil die Schiffe dieser russischen Flotte nicht Russland gehören, ist Deutschland, in enger Abstimmung mit seinen west-europäischen und anderen internationalen Partnern gegen diese Flotte aktiv. Oder noch kürzer formuliert: Deutschland ist gegen eine angeblich existierende Flotte aktiv, weil deren Schiffe nicht Russland gehören. Das verstehe wer will.

Wessen hat sich denn diese angeblich existierende Flotte, für deren reale Existenz es keinerlei Beweise gibt, denn in den Augen des olivgrünen Außenamtes eigentlich schuldig gemacht? Wogegen verstößt diese angeblich existierende Flotte?

Außerdem pflege die Bundesregierung auch Kontakte zu den besagten Flaggenstaaten, um diese nicht nur für die Problematik der Sanktionsumgehung, sondern auch für potenzielle Umweltschäden durch auslaufendes Öl zu sensibilisieren, erklärte der Sprecher weiter. Diese potenziellen Gefahren für die Umwelt beträfen nicht nur die Ostsee, sondern seien auch in vielen Gewässern weltweit eine Gefahr.

Was ein Stromausfall auf der „Eventin“ nun wieder mit potentiellen Gefahren durch auslaufendes Öl zu tun haben soll, erschließt sich dabei ebenfalls nicht wirklich. Es ist kaum anzunehmen, dass die Computer auf der „Eventin“ mit Öl betrieben worden sind, das durch den Computerabsturz nun auszulaufen droht.

Rational lassen sich all diese verwirrenden und irritierenden Aussagen des olivgrünen Außenamtes nicht erklären. Vielleicht wird es langsam Zeit für einen Ministerwechsel. Echte Diplomaten sind gefragt. Sofern die machtausübenden Eliten in Deutschland überhaupt noch über geeignete Kandidaten verfügen.

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