Einige Hundert Demonstranten haben sich am Samstagabend in Berlin versammelt, um ihre Sympathie mit untergetauchten oder inhaftierten mutmaßlichen Ex-RAF-Mitgliedern zu bekunden.
Sie zogen unter anderem durch die Sebastianstraße, wo die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette vor ihrer Festnahme Ende Februar unter falschem Namen gelebt hatte.
Wie das Magazin „Der Spiegel“ schreibt, war die Demonstration unter dem Motto “Stoppt den Staatsterrorismus – Solidarität mit den Untergetauchten und Gefangenen“ von einem privaten Anmelder mit 300 Teilnehmern angekündigt worden. Die Zahl sei nach Einschätzung der Berliner Polizei allerdings geringer gewesen.
Die Demonstranten skandierten Losungen wie „Wir sind nicht alle – es fehlen die Gefangenen“ oder „Hoch die internationale Solidarität“. Zu sehen waren Plakate und Transparente mit Schriftzügen wie „Wo war der Staat bei der NSU-Aufklärung?“, „Freiheit für Daniela – terroristisch ist das System“ oder „Wo bleiben die Razzien gegen rechts?“.
Angemeldet war die Demo bis 22 Uhr, sie endete allerdings bereits rund zweieinhalb Stunden davor, berichtet „Der Spiegel“. Der Versammlungsleiter habe die Veranstaltung am Lausitzer Platz vorzeitig für beendet erklärt, sagte eine Polizeisprecherin am Samstagabend.
Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) verurteilte Bundesinnenministerin Nancy Faeser die Demonstration. „Die RAF hat 34 Menschen brutal ermordet. Da gibt es nichts, aber auch gar nichts zu verklären“. Sie wünschte sich, dass jene, die sich mit untergetauchten Terroristen solidarisierten, „nur eine Sekunde daran denken, was das für die Hinterbliebenen der vielen Menschen bedeutet, die von der RAF getötet wurden.“