Mit seiner Forderung nach Verhandlungen über die Regelung in der Ukraine hat Papst Franziskus, bei der er von „Mut zur weißen Flagge“ gesprochen hatte, hat eine kontroverse Debatte im In- und Ausland ausgelöst. Führende deutsche Politiker, darunter Kanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock, äußerten sich skeptisch bis ablehnend dazu. FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann erklärte, dass sie sich als Katholikin dafür „schäme“.
Der Heilige Stuhl musste nachträglich eine Präzisierung veröffentlichen, laut der der Papst damit keine Kapitulation Kiew gemeint hätte.
Nun hat das Meinungsforschungsinstitut Insa im Auftrag des Nachrichtenmagazins „Focus“ eine repräsentative Umfrage zu dieser Problematik durchgeführt.
Die Insa-Frage lautete: Papst Franziskus hat in einem Interview in Bezug auf die Ukraine gesagt: „Wenn man sieht, dass man besiegt wird, dass die Dinge nicht gut laufen, muss man den Mut haben, zu verhandeln.“ Wie stehen Sie zu dieser Aussage?
Die absolute Mehrheit von 53 Prozent stimmte diesem Appell des katholischen Kirchenoberhaupts zu. 34 Prozent lehnte ihn hingegen (beziehungsweise eher) ab. Zehn Prozent konnten und weitere drei Prozent wollten sich dazu nicht äußern.
Wähler der Grünen halten die Aussage zu 53 Prozent für falsch, Wähler der SPD zu 49 Prozent. Insbesondere Wähler der AfD (72 Prozent) sowie der Union und der FDP halten die Aussage mehrheitlich für zutreffend (je 52 Prozent).